Makoto Shinkai wird seit einigen Jahren als der „neue Hayao Miyazaki“ gehandelt. Weshalb es überhaupt einen Nachfolger für Miyazaki geben muss, sei einmal dahin gestellt, aber es lässt sich nicht leugnen, dass Shinkais Anime-Filme wunderschön, detailliert und zutiefst ergreifend sind. Deshalb werfen wir heute einen Blick auf sechs seiner bedeutendsten Werke. Ausgeklammert sind dabei seine Arbeiten für Videospiele und Musikvideos.

Bildquelle: My Anime List.net
Your Name.
An Your Name. konnte man innerhalb des letzten Jahres nicht vorbeikommen. Der Film hat beinahe jeden Anime-Rekord geknackt und ist damit erfolgreicher als Miyazakis Chihiros Reise ins Zauberland. Er erzählt die Geschichte zweier Highschool-Schüler, die immer wieder den Körper miteinander tauschen und sich dabei über die Umgebung des jeweils anderen immer näher kommen. Eine sehr schöne Liebesgeschichte mit einer vollkommen unerwarteten Wendung!
Doch was Shinkais Werke ausmacht ist nicht nur die emotionale Ebene auf der Zuschauer erreicht werden, sondern vor allem die detaillierten Welten die gezeigt werden und die fotorealistisch wirken. Gemeinsam mit seinem besonderen Gespür für Licht-Atmosphären schaft Shinkai in Your Name. – seinem jüngsten Werk – einen Film, der so wunderschön ist, das man jeden einzelnen Frame am liebsten als Poster ausdrucken möchte.
Garden of Words
In Garden of Words begleiten wir einen Schüler und eine junge Angestellte, die an regnerischen Tagen sich immer wieder zufällig in einem Park begegnen und sich langsam ineinander verlieben. Die Handlung ist hier etwas sonderbar, vor allem ab dem Zeitpunkt wo er zugibt, dass er gerne Schuhe herstellen würde. Nichts desto trotz ist dieser Film bildlich so gewaltig inszeniert, dass jeder Filmfan diesen Film gesehen haben muss.
5 Centimeters per Second
In drei Episoden erzählt Shinkai in 5 Centimeters per Second von Liebe, Distanz und Entfremdung. Besonders bekannt ist dabei Kirschblütenextrakt, die erste Episode. Sie handelt von Takaki und Akari. Als Akari mit ihrer Familie in einen anderen Teil von Japan zieht, verlieren sich die beiden Teenager langsam aus den Augen. Immer wieder schreiben sie sich Briefe, bis Takaki schließlich beschließt sie zu besuchen, doch ausgerechnet an diesem Tag tobt ein heftiger Schneesturm, der Takakis Zug lahmlegt.
Einer meiner absoluten Lieblingsfilme aller Zeiten!
Voices of a Distant Star
Mit Voices of a Distant Star folgt gleich ein weiterer meiner Lieblingsfilme in dieser Liste. Im wahrsten Sinne des Wortes geht es in diesem Film um star-crossed-lover. Mikako wird ausgewählt um an einer Mission teilzunehmen, die zunächst zum Jupiter fliegen soll, von dort jedoch weiter zum Ende unseres Sonnensystems fliegen muss. Während die Highschool-Schülerin sich auf den Weg durch den Weltraum macht, bleibt ihr Freund Noboru auf der Erde zurück. Ihre einzige Möglichkeit ist es per Kurznachrichten miteinander zu kommunizieren, doch je weiter sich Mikako von der Erde entfernt, desto länger brauchen die Nachrichten um den jeweils anderen zu erreichen, bis eine Nachricht sogar sieben Jahre braucht um zur Erde zu gelangen.
Ein wunderschöner Liebesfilm, dessen grober Zeichenstil verrät, dass dies der erste große Film Shinkais Karriere ist. Ich empfehle den Manga stattdessen zu lesen.
The Place promised in our early days
The Place promised in our early days spielt in einer alternativen Zeitlinie Japans, in der Japan teilweise besetzt ist. Wir begleiten drei Jugendliche, die in dieser Welt leben und fasziniert sind von dem schier unendlich großen Turm, den die Besatzungstruppen gebaut haben. Sie versprechen sich gemeinsam den Turm zu besuchen, doch bevor dies passieren kann verschwindet Sayuri, das einzige Mädchen in ihrer Gruppe, plötzlich. Drei Jahre vergehen und die beiden anderen Freunde – Takuya und Hiroki – leben sich auseinander…
Streckenweise fühlt sich dieser Film so an als wüsste Shinkai nicht recht in welche Richtung der Film sich entwickeln soll, trotz allem ist er dennoch einer der besten Animes der letzten Jahre!
She and her cat
Shinkais erster wirklicher Kurzfilm wird aus der Sicht einer Katze erzählt, die mit ihrer Besitzerin zusammen in einem winzigen Apartment in Tokyo lebt. Der Film lässt viele der Details erkennen, für die Shinkai später berühmt wird.