Spätestens wenn H&M seine Coachella-Collection in die Läden bringt kann man sich sicher sein, dass die Festival Seasion wieder vor der Tür steht. Und was gehört zu einem Festival? Natürlich eine gut gepackte Festivaltasche.
Seit ich diesen Artikel 2011 für mein erstes großes Festival verfasst habe, ist einiges an Zeit vergangen und vor allem habe ich viel dazugelernt. Vor allem weiß ich mittlerweile welche Dinge absolut unverzichtbar sind und was zu Hause belieben kann.

Meine erste Festival-Tasche sah übrigens damals so aus
Festival Basics
- Ticket: !!! Lieber auch mehrmals checken ob man die dabei hat!
- Personalauswahl
- Geld (für Essen auf dem Festival Gelände, Getränke, Festival-Merchandise Treibstoff für das Auto…)
- EC-Karte (auf dem Festivalgelände oder auf dem Zeltplatz gibt es EC-Automaten für mehr Geld)
- Führerschein / Zug- oder Flugzeugticket
- Handy und Ladekabel: auf dem Festivalgelände gibt es Ladestationen für Handys
Für viele ist die Kombination aus Festival und Zug noch immer etwas abwegig, aber mit einem gut gepackten Wanderrucksack ist die Anreise per Zug tatsächlich sehr entspannt. Vor allem weil ihr um den großen Stau vor dem Festivalgelände – und seien wir einmal ehrlich, jedes große Festival hat seinen eigenen Stau – herumkommt. Nachteil der Anreise per Zug: Wenn es regnet könnt ihr nicht in euer Auto fliehen.
Camping
- Zelt: immer ein bisschen größer als die Anzahl der Personen, die mitfährt. Für 2 Personen also am besten ein Dreierzelt
- Schlafsack: ergänzend vielleicht noch eine dünne Decke. In der Nach ist es kalt
- Luftmatratze: am besten selbstaufblasend, damit ihr mit ihr wenig Arbeit habt
- Geschirr und Besteck: meistens nehme ich ein Brettchen und ein Messer für das Frühstück mit
- Toilettenpapier: zum einen gibt es nicht immer Toilettenpapier an den Festivaltoiletten, zum anderen eignet es sich super um Dinge abzuwischen, trocken zu legen und zu reinigen
- Tape: zum reparieren von Dingen und um eine Haltevorrichtung für das Wasserpaket zu basteln. Hä? Auf dem Festivalgelände sind meist nur Tetrapaks erlaubt. Mit Tape kann man dafür dann einen Haltegurt basteln.
- Taschenlampe: Schließlich zeltet ihr!
- Batterien: für die Taschenlampe!
- Campingstühle: ernsthaft, den ganzen Tag auf dem Boden zu sitzen wird irgendwann anstrengend. Außerdem könnt ihr die Stühle auch in den Matsch stellen und immer noch einigermaßen gemütlich sitzen
- Kleines Kissen: Wirklich, euer Nacken dankt es euch, wenn ihr euren Kopf irgendwo drauflegen könnt, während ihr schlaft
- Kartenspiele: Ihr wisst nie wann ihr plötzlich dazu gezwungen seid auf Grund von schlechtem Wetter längere Zeit in eurem Zelt zu verbringen. Eine gute Ablenkung ist dann plötzlich essentiell.
- Powerbank: Auch wenn es auf vielen Festivals mittlerweile Steckdosen gibt, ist eine Powerbank für euer handy immer sehr praktisch
- Schloss: zum abschließen des Zeltes. Am besten so anbringen, dass man es nicht sieht. Wenn man nicht sieht, dass ihr das Zelt abschließt sieht es auch nicht so aus als wolltet ihr irgendwas aufbewahren…
Camping Basics erweitert für Frostbeulen und Köche
Zusätzlich empfiehlt beispielsweise die Liste von ringrocker.com einen ganzen Haufen weiteren Kram, der eher euer Zelt zumüllt als wirklich hilfreich ist. Natürlich, wenn euch schnell kalt wird solltet ihr vielleicht eine weitere Decke oder eine zusätzliche Isomatte mitnehmen.
Wenn ihr vorhabt nicht auf dem Festival-Gelände zu essen, sondern selber Nahrung zuzubereiten kann es auch sinnvoll sein einen Grill, Grillanzünder, Grillkohlen, ein Feuerzeug, einen Gaskocher + Kartusche, eine Kühlbox, einen Dosenöffner, Korkenzieher und Küchenrolle mitzunehmen.
Ich empfehle jedoch jedem Essen auf dem Festivalgelände zu kaufen. In der Regel bezahlt ihr gut 3-6 € für eine Mahlzeit und sparrt ungeheuer viel Zeit, denn schließlich müsst ihr ansonsten das Essen zubereiten. Gerade wenn es dann noch anfängt zu regnen sind ein Grill oder ein Gaskocher die letzten Geräte, die ihr bedienen wollt.
Auch ein Taschenmesser wird von Ringrocker empfohlen, ist jedoch auf vielen Festivals verboten.
Festivalkleidung
Den größten Fehler, den ihr auf Festivals begehen könnt, ist das Wetter zu unterschätzen. Mal ist es heiß, mal kalt und dann ist da auch noch der Regen. Setzt also auf Schichten, eine gute Menge an Wechselkleidung, Kleidung die Matschspritzer abbekommen darf und euch vor allem warm hält.
- Lange Hosen: Jeans für Männer, Leggings für Frauen (trocknen schnell und lassen sich mit Overknees schnell in ein warmes Outfit verwandeln)
- kurze Hosen / Rock: Falls das Wetter doch aufklart. Außerdem können Frauen Shorts oder einen Rock einfach über die Leggings ziehen.
- T-shirts: auch zum zwiebeln geeignet
- Pullover: Strickjacken und Sweatshirts eignen sich gut zum zwiebeln. Am besten irgendwas mit Kapuze, falls es kalt wird…
- Unterwäsche
- Socken: auch dicke, welche man in den Gummistiefeln tragen kann und am besten Overknees für kalte Tage
- feste Schuhe
- Gummistiefel: Auch an Nicht-Regentagen zu empfehlen. Der Boden ist dreckig und möglicherweise matschig.
- Regenjacke (!!!): Mittlerweile tragen mein Freund und ich beide an Regentagen sowohl eine Regenjacke, als auch einen Regenponcho um möglichst trocken zu bleiben
- Jacke: Wobei ihr auf diese verzichten könnt, wenn ihr eine gute Regenjacke dabei habt
- Schal: auch ein guter Ersatz für eine Mütze
- Mütze: vor allem wenn es regnet oder spät ist ist es kalt!
- Sonnenbrille: immer mitnehmen… man weiß nie wie das Wetter wird. Am besten keine teure… im Gemenge kann die auch gerne kaputt gehen.
- Caps, Hüte: das letzte was ihr auf einem Festival wollt ist ein Sonnenstich
- Flip-Flops: Zum Duschen und falls es warm wird zum rummgammeln vor dem Zelt. Nicht für das Festivalgelände geeignet!
- Badesachen: zum Duschen
- Rucksack / Taschen: Turnbeutel, Brustbeutel oder Hüftbeutel sind sehr praktisch
- Haargummis
Festival-Verpflegung
In den ersten Jahren hatte ich immer viel zu viel Nahrung dabei. Im Grunde recht es, wenn ihr Nahrung für das Frühstück, Wasser und Snacks dabei habt. Kauft nichts was schnell verderblich ist oder in der Sonne schmelzen könnte.
Neben dem Essen, was ihr auf dem Festivalgelände kaufen könnt, gibt es auf einigen großen Festivals mittlerweile Supermarkt-Zelte, so dass ihr auch vor Ort noch Nahrungsmittel kaufen könnt, falls es knapp werden sollte.
- Wasser in Paketen: auf viele Festivalgelände dürfen nur Päckchen mitgenommen werden, die vor Ort immer wieder aufgefüllt werden können. Also denkt dran einen Trichter mitzunehmen. Auch die Pfandbecher, die ihr auf dem Gelände erhaltet, können immer wieder mit Wasser aufgefüllt werden.
- Alkoholfreies: Irgendwann geht euch Wasser auf die Nerven. Wer keine zusätzlichen getränke schleppen möchte, kauft einfach Getränke auf dem Festivalgelände.
- Brot / Brötchen: Frühstück :3
- Aufschnitt: Am besten Scheiblettenkäse, da dieser lange hält oder auch Marmelade und Nutella
- Obst / Gemüse: zur Stärkung zwischendurch
- Chips / Süßigkeiten: für Abends oder die Zeit, in welcher keine Bands spielen…
- Kaugummis
- Müsliriegel: Immer praktisch, wenn man längere Zeit an einer Bühne steht und seinen Platz nicht verlassen möchte
Wer selber Nahrung zubereiten möchte sollte Grillgut und Saucen, Essen aus Dosen und Nudeln einpacken. Auch Kaffee (Milch und Zucker?) kann man entweder selber zubereiten oder auf dem Zeltplatz und Festivalgelände kaufen. Gleiches gilt für Bier und Wein.
Festival-Apotheke
- Ohrenstöpsel: !!! wichtig! die Boxen sind sehr, sehr, sehr laut. Schützt euer Gehör!
- Sonnencreme
- Aspirin oder Ibuprofen
- Wund- und Heilsalbe
- Durchfalltabletten: Haben wir bisher noch nie benötigt und daher immer zu Hause gelassen
- Pflaster
- Tampons
- Kondom / Pille
- Erste-Hilfe-Set
- Fenistil-Gel: gegen Mückenstiche
- Voltarengel: falls man mit dem Fuß umknickt…
- Franz-Brand-Wein / Tigerbalsam: Weil man vom vielen stehen sehr schnell Muskelkater im Rücken bekommt
Haltet euch sauber
- Badetuch zum Duschen: Am besten eines, welches schnell trocknet
- Duschzeug
- Deo
- Zahnbürste
- Zahnpaste
- Taschentücher
- Rasierzeug: naja… geht auch drei Tage ohne…
- Bürste
- Brille / Kontaktlinsen
- Feuchte Tücher: damit kann man alles sauber machen!!!
- Hygienegel: damit bleibt man Keimfrei
Der-Ganze-Rest oder auch „Sachen auf die ihr am verzichten könnt“
Wie gesagt ist die Grundbasis meiner Liste eine Liste, die ich auf ringrocker 2010 gefunden habe. Viele Dinge, die empfohlen werden habe ich immer mehr als Dinge wahrgenommen, die euer Zelt vollmüllen und die ihr ebenfalls schleppen müsst. Je weniger ihr mitnehmt, desto besser. Empfohlen werden trotzdem zusätzlich:
- Digicam: Wird durch Smartphone überflüssig
- MP3-Player: Wird durch Smartphone überflüssig
- Stereoanlage: Wird durch Smartphone und Bluetooth-Lautsprecher überflüssig
- Kotztüten: kann auch mit Müllbeuteln improvisiert werden…
- Kippen / Tabak & Papers: nur für Raucher…
- Fahne: Um euer Zelt schneller wiederzufinden
- Werkzeug
- Klappspaten: gegen Schlamm… vielleicht… wir hatten noch nie einen dabei
- Navi/ Karte
- Autoersatzschlüssel: am besten hat nicht eine Person beide Schlüsse
- Schirm: nicht notwendig wenn man eine Regenjacke hat… eher störend
- Extra-Heringe
- Kabelbinder
- Sackkarre: irgendwie muss man den Kram zum Zeltplatz bekommen. Eine Sackkarre kann da sehr hilfreich sein und nimmt zusammengefalltet nicht all zu viel Platz weg…
Und weil es das schon so lange nicht mehr gab… Die Fotos der Kleidung, die ich in den letzten Tagen getragen hab:
Nur noch VIERZEHN Tage!!! Fast fertig!
Dieser Artikel wurde zunächst 22. Jun 2011 veröffentlicht