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Das Böse kommt auf leisen Sohlen [Buchrezension]

Was würdest du dafür geben wieder jung zu sein? Würdest du deine Seele hergeben? Oder wie wäre es damit ein wenig älter zu sein? Ein wenig zu reifen und diese lästigen Jahre zu überspringen, bis man endlich als Erwachsener wahrgenommen wird? Würdest du deine Familie dafür zurücklassen? Würdest du deinen besten Freund opfern? Was wirst du Mr. Dark geben um dein Ziel zu erreichen?

Das Böse kommt auf leisen Sohlen, ein Jugendroman von Ray Bradbury.

Ray Bradbury – Fahrenheit 415 – entführte uns 1962 in seinem Roman Das Böse kommt auf leisen Sohlen (Something Wicked this way comes) das erste Mal in eine idyllische Kleinstadt, die von einem sonderbaren Jahrmarkt heimgesucht wurde. Nun ist eine neue deutsche Ausgabe mit Illustrationen von Reinhard Kleist veröffentlicht worden, die uns einmal mehr in die Welt von Jim und Will führt.

Der Jahrmarkt des Grauens hält Einzug

Bradburys Roman begleitet die beiden dreizehnjährigen Nachbarjungen Jim und Will, die gar nicht genug Erwachsen werden können um endlich tun und lassen zu können, was sie wollen. Als der Jahrmarkt von Mr. Dark in die Stadt Einzug hält und mit einem Karussell wirbt, welches jeden Mitfahrer verjüngert oder ältern lässt, ist Jim direkt Feuer und Flammen. Allen Warnungen Wills zum Trotz, möchte er unbedingt mit dem Karussell fahren, egal was er dafür geben muss. Hauptsache nicht mehr wie ein kleines Kind behandelt werden.

Auch Wills Vater träumt davon mit dem magischen Karussell zu fahren, denn er fühlt sich viel zu alt und befürchtet, dass Menschen ihn schon bald für den Vater seiner viel jüngeren Frau halten könnten. Da kommt Mr. Darks Angebot wie gerufen.

Doch ein solches Geschenk kommt nicht ohne einen entsprechenden Preis und schon bald müssen Jim und Will erfahren, was es mit dem Jahrmarkt wirklich auf sich hat.

Einer der gruseligsten Romane aller Zeiten

Das Böse kommt auf leisen Sohlen ist mit Abstand einer der gruseligsten Roman, die ich bisher in meinem Leben gelesen habe. Die Atmosphäre des Jugendromans jagt einem einen Schauer über den Rücken. Die Geschichte, in der immer Dunkelheit zu herrschen scheint, beginnt als eine philosophische Diskussion zweier Jungen über den Wunsch langsam Erwachsen zu werden und rutscht schnell in einige der unheimlichsten Ereignisse. Angefangen von Menschen, die sich in sich selbst verirren, Personen, die soweit altern, das sie einfach zu Asche zerfallen, oder Gestalten, die nie wirklich menschlich gewesen sein können.

Noch unheimlicher als diese Ereignisse selbst, ist die Frage ob nicht jeder Mensch einen Preis besitzt. Was ist, wenn wir einen Moment darüber nachdenken, was wir für unseren sehnlichsten Wunsch wirklich aufgeben würden. Wie würde das Ergebnis für jeden einzelnen von uns aussehen und noch viel schlimmer, können wir die Beweggründe der Protagonisten nicht plötzlich nachvollziehen?

Ergänzend zu diesem unheimlich intensiven Roman, der uns vielen unangenehmen Feststellungen gegenüberstellt, kommen die Tuschezeichnungen von Kleist, die die düsteren Ereignisse mit noch dunkleren Bildern versehen.

Die neue Ausgabe von Das Böse kommt auf leisen Sohlen, ist mit ebenso unheimlichen Illustrationen erschienen, wie sein Inhalt.

Bradburys Roman ist nicht sein bestes Werk, stellt jedoch einen wirklich sehr guten Roman dar, der gerade in der Jugendliteratur seines Gleichen sucht. Die Illustrationen sind unglaublich Intensiv und würden einen Kauf dieses Romans um ihrer selbst Willen rechtfertigen. Wer wirklich wissen möchte, wie es sich anfühlt sich zu gruseln, sollte nicht nach dem nächsten King greifen, sondern definitiv Das Böse kommt auf leisen Sohlen in der phantastischen Neuauflage des Aladin Verlags lesen.

Das Böse kommt auf leisen Sohlen | Ray Bradbury | 1962 (Neuauflage 2017) | Aladin Verlag | 352 Seiten | Bei Amazon bestellen


Dieser Roman wurde mir als journalistische Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

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Herbst Buch Haul [SaSo]

Mein Lesestape hat in den letzten Tagen einiges an Zuwachs bekommen, den Herbstzeit heißt auch Lesezeit! CTB, Blessing, Aladin und Bastei Lübbe haben mir netterweise einige Rezensionsexemplare zu Verfügung gestellt und irgendwie habe ich es auch noch geschafft vier weitere Bücher zu bestellen. Also, auf geht’s zum Bücherstapel.

Meine Leseliste für den herbst: Unheimlich Nah, Le Floch, Sadako, Das Böse kommt auf leisen Sohlen, My True Love gave to me und We are okay.

Bilder: amazon.de

Wer keine Lust hat den Text zu lesen, kann auch auf Youtube mein Haul-Video angucken. Vorsicht: Meine französische Aussprache ist mehr als nur schlecht!

Unheimlich Nah – Doris Bezler

Unheimlich Nah ist ein Psychothriller für Jugendliche. Er begleitet Anna in ihrem ersten Semester an der medizinischen Fakultät. Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen. In den Schatten wartet eine seltsame Gestalt auf Anna. Nach einem fehlgeschlagenen Mordversuch, hofft sie, dass die Polizei und ihre Familie ihr endlich glauben, doch niemand scheint die Gefahr ernst zu nehmen.

Spannender Roman, der leider eine wirklich uninteressante Handlung und eine etwas anstrengende Protagonistin hat. Meine vollständige Rezension kommt in den nächsten Tagen.

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Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel – Jean-François Parot

Die Le Floch-Reihe gehört zu den bekanntesten Kriminalromanen Frankreichs. Nach 14 Bänden und einer zwölfteiligen Fernsehserie kommt nun Band 1 Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel auch nach Deutschland. Die Reihe ist im Paris des 18. Jahrhunderts angesiedelt und in Band 1 führen die Ermittelungen von Komissar Le Floch sogar bis an den Königshof.

Das Buch klingt super spannend! Band zwei erscheint übrigens bereits im Februar.

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Sadako – Johanna Hohnhold

Sadako ist eines der bekanntesten Opfer des Atombombenangriffs auf Hiroshima. Das kleine Mädchen, was daran glaubte, dass sie durch das falten von tausend Kranichen gesund werden könnte, ist heute eines der Zeichen für Frieden.

In Sadako bereitet Johanna Hohnhold die Geschichte kindgerecht auf. Dabei schafft sie es die stilisierte Figur endlich wieder kindlich wirken zu lassen. Ein sehr schöner Roman mit wunderschönen Illustrationen.

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Das Böse kommt auf leisen Sohlen – Ray Bradbury

Ray Bradburys Kinder-Horrorgeschichte über einen Rummelplatz, dessen magisches Karussell Menschen verjüngern oder altern lassen kann, gehört mittlerweile zu de Klassikern. Die Geschichte wurde nun im Aladin-Verlag mit beeindruckenden Tuscheillustrationen neu aufgelegt.

Eine wirklich sehr schöne neue Edition.

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Brandmal: Ein John Sinclair Roman ‐ Mark Benecke & Florian Hilleberg

Bei Brandmal handelt es sich um einen neuen John Sinclair-Roman. Dieses Mal muss kriegt es der Geisterjäger mit mehreren Fällen von spontaner Selbstentzündung zu tun, während Mark Benecke in Berlin mit dem gleichen Phänomen zu tun hat.

Ein spannendes Crossover.

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John Sinclair – Oculus: Das Ende der Zeit – Wolfgang Hohlbein [Hörspiel]

Auch bei Oculus handelt es sich um eine neue Geschichte von John Sinclair. Auch bei dieser hat ein Gastautor – kein Geringerer als Wolfgang Hohlbein – die Finger im Spiel. Dieses Mal geht es gleich um das Schicksal einer kompletten Stadt.

Hier geht es zum neuen John Sinclair-Hörspiel

My True Love gave to me – Holly Black, Rainbow Rowell und andere

Für alle, die schon in Weihnachtsstimmung sind, ist definitiv My True Love gave to me das richtige Buch. Bei dieser Sammlung aus zwölf Kurzgeschichten und Erzählungen, handelt es sich um weihnachtlich Liebesgeschichten von einigen der bekanntesten Young Adult-Autoren. Darunter Rainbow Rowell, Jenny Han und Holly Black.

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We are okay – Nina LaCour

Ein wundervoller Young Adult-Roman, der zeigt wie sehr sich Freundschaften verändern, wenn die Highschool zu Ende geht und man durch das Studium auseinanderdriftet. Gleichzeitig zeigt er, dass alte Freunde die größte Hilfe in schweren Zeiten sind.

Über diesen Link geht es zu We Are Okay

Only Dull People Are Brilliant at Breakfast – Oscar Wilde

Only Dull People Are Brilliant at Breakfast ist ein Essay des viktorianischen Autors Oscar Wilde über die Gesellschaft, Bildung und die Rolle der Kunst. Sarkastisch und briliant.

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Green Tea – Sheridan La Fanu

Ebenfalls aus der viktorianischen Zeit stammt La Fanus Green Tea, eine kurze Horrorgeschichte über einen Geistlichen, der es mit einem Dämon aufnehmen muss.

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Es: Horror für die Ohren [Hörbuch-Review]

Wir schreiben das Jahre 1957. Der kleine Georgie läuft hinaus in den Regen, nichtsahnend, dass er seinen großen Bruder Bill nie wieder sehen wird. Das kleine Boot aus Papier gleitet neben ihm im Rindstein dahin, bis es von einem Sog erwischt und in die Kanalisation gezogen wird. Doch aus den Tiefen des Abwassersystems scheinen Stimmen zu ertönen und dann ist da plötzlich das Gesicht eines Clowns. Ein Clown, der die kleine Gemeinde in Maine alle 27 Jahre das Fürchten lehrt…

Das Hörbuch zu Stephen Kings Es auf 5 MP3's.

Es von Stephen King gehört zu einem der Horrorromane, der für fast jeden westlichen Menschen ein Begriff sein dürften. Passend zur neuen Kinoverfilmung, erscheint ebenfalls eine Neuauflage des Romans in neuer Übersetzung und mit ihm ein neues, ungekürztes Hörbuch im Randomhouse Verlag.

Auch für dieses Werk übernimmt David Nathan – besser bekannt als deutsche Stimme von Johnny Depp, Christian Bale und Paul Waker – die Lesung für Stephen King. Wie schon in der Vergangenheit zieht er seine Zuhörer mit seiner tiefen, charismatischen Stimme in seinen Bann und schafft es gleichzeitig eine äußerst spannende Atmosphäre zu erschaffen.

Dabei ist Es mit seinen über 1.500 Seiten – was einer Hörbuchlaufzeit von gut 52 Stunden entspricht – nicht gerade wenig anspruchsvoll. Dennoch gelingt es Nathan seine Zuhörer in die Geschichte hineinzuziehen und sie gebannt an ihre Abspielgeräte zu fesseln.

Und das mit einen Stoff, der in seiner ungekürzten Variante, alles andere als einen durchgehenden Spannungsbogen erzeugt.

Es oder wie man möglichst viele unzusammenhängende Geschichten erzählt

Gerade der Anfang des Romans, der in der ungekürzten Hörbuchversion eins zu eins übernommen wurde, ist für Leser mehr als nur anstrengend. Nicht nur, dass die Handlung zwischen drei Zeitebenen hin-und-her springt, sie erzählt dabei auch noch die Handlung aus Sicht sieben verschiedener Personen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Da wäre der Barkeeper, dessen Lieblingskunde sich gerade zu Tode zu trinken versucht oder auch die Ehefrau, die ausführlich erklärt, wie ihr Mann und sie immer wieder versuche Kinder zu bekommen. Oder es gibt einen Sprung zu einer Frau, die sich jahrelang von ihrem Mann verprügel lässt. Und während all diese Geschichten einen ganz eigenen Alltagshorror heraufbeschwören, ist keine dieser Geschichten wirklich interessant.

Nach gut 20 Stunden Hörzeit macht sich King endlich die Mühe die einzelnen Handlungsstränge zusammen zu führen und beginnt langsam eine Handlung aufzubauen, die man als annähernd spannend beschreiben könnte. Es vergehen noch einmal zehn Stunden und die Geschichte beginnt wirklich spannend zu werden und jetzt ist der Punkt erreicht, an dem man das Hörbuch am liebsten nicht mehr ausschalten möchte und plötzlich alle Geschichten vom Anfang beginnen einen Sinn zu ergeben.

Sicherlich ist es rein technisch interessant zu sehen wie King versucht gängige Erzählformen zu verändern und Erwartungen zu umgehen, dennoch hat Es zwei große Probleme: Zum einen gibt es viel zu viele Protagonisten und Erzählperspektiven, die im Grunde immer wieder das gleiche betonen: „In unserer Stadt gibt es ein Monster.“ Zum anderen wiederholt sich King in seinen Erzählung so unglaublich häufig, dass man sich fragen muss, ob er selber beim Schreiben vergisst, was er vorher geschrieben hat oder ob er absichtlich den Roman aufblähen möchte.

Nimmt man beispielsweise die Geschichte in der Ben im Winter seiner Lehrerin hilft, so wird gleich drei Absätze lang in beinahe dem gleichen Wortlaut beschrieben wie kalt es ist und wie ausgestorben die Stadt wirkt. Weder bringen diese Wiederholungen die Handlung voran, noch tragen sie dazu bei die Szenerie detaillierter zu beschreiben.

Auch die immer wieder gleiche Beschreibung von Bills Fahrrad oder wie unlustig Richies Stimmen sind, wirken eher ermüdend. Dennoch schwebt über allen Geschichten, Perspektiven und Zeitsprüngen das Versprechen, dass es eine große Auflösung geben wird. Das die Spannung nun jeden Moment einsetzen wird und das sicherlich irgendetwas gruseliges, ja, vielleicht sogar erschreckendes geschehen wird.

Und ja, nach etwa 30 Stunden Hörzeit wird dieses Versprechen endlich gehalten, auch wenn es von dort schnell runter in den Kaninchenbau aus Alice im Wunderland geht und man sich wirklich fragen muss ob es dieser Art von Aufklärung wirklich bedurfte. Wer das Buch kennt wird sicherlich wissen, dass ich über die Schildkröte und die sonderbare „Wie kommen wir aus der Höhle raus“-Szene spreche.

Es: Sonderbarer Horrorklassiker mit toller Erzählstimme

Weshalb ich dieses Hörbuch dennoch bis zum Ende gehört habe ist einzig und alleine David Nathan zu verdanken, dessen Stimme vermutlich selbst eine Gebrauchsanweisung einigermaßen spannend erscheinen lassen könnte. Hätte ich den Roman selber lesen müssen, hätte ich ihn sicherlich irgendwann bei der Geschichte von Stanleys Frau zur Seite gelegt oder zumindest übersprungen, aber hier sind Geschmäcker natürlich sehr verschieden.

Nichts desto trotz handelt es sich bei der Hörbuchversion von Es um ein wirklich gut hörbares Buch. Nathan hat eine fantastische Stimme, die klar unterscheidbar die einzelnen Figuren darstellt und die Illusion erweckt, dass es mehr als nur einen Sprecher geben muss. Punktabzug gibt es lediglich für die langatmige Erzählung Kings, die leider sehr viel Zeit braucht, bis sie so richtig in fahrt kommt, dann jedoch auf sehr gute Art und Weise die einzelnen Stränge miteinander verwebt.

Es | Random House Audio | 51h 52min | 2017 | Bei Amazon kaufen

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Ins Magisterium mit Charlotte Holmes mit Mangan im Gepäck: Meine Leseliste der ersten drei Monate [SaSo]

Kaum zu glauben, aber das erste Quartal 2017 ist schon wieder um. Es ist schon April und damit Zeit um einen Blick auf die Bücher zu werfen, die ich bisher gelesen habe. Obwohl ich mir vorgenommen habe, dieses Jahr wieder deutlich mehr Literatur für die Zielgruppe „Erwachsene“ und Klassiker zu lesen, habe ich bisher fast nur Jugendbücher und ein paar Manga gelesen. Hoppala!

Bisherige Buchfavoriten: Magisterium, Das Buch der Wunder, The Last of August, Mein Freund Pax, Ano Hana und Eden Summer.

Bilder: Amazon.de

Moonatics

★★☆☆☆ [Sci-Fi] – Arne Ahlert | 2016 | Heyne – Im Grunde geht es um Hipster, die auf dem Mond Leben und frei nach dem Motto YOLO ihr Leben verschwenden. Die Handlung war mir viel zu dünn. – Ganze Rezension zu Moonatics lesen | Moonatics bei Amazon kaufen

Magisterium Band 1-3

★★★★☆ [Young Adult, Fantasy] – Cassandra Clare & Holly Black | 2014 | ONE – Zauberer-Internat mit sarkastischem Erzähler. Sehr tolle Fantasy-Reihe, die ich innerhalb weniger Tage verschlungen habe. Band vier folgt in diesem Jahr. – Rezension zu Magisterium lesen | Band 1 der Magisteriums-Reihe bei Amazon kaufen

Angstmädchen

★★★☆☆ [Horror, Thriller] – Jenny Milewski | 2017 | Heyne – Sonderbare Ereignisse passieren in einem Studentenwohnheim und niemand glaubt der Protagonistin, bis es fast zu spät ist… Schöne Geistergeschichte ohne große Überraschungen. – Vollständige Rezension von Angstmädchen | Angstmädchen auf Amazon kaufen

Das Buch der Wunder

★★★★☆ [Indie Literatur, Philosophie, Coming of Age] – Stefan Beuse | 2017 | Mairisch Verlag – Tom und Penny sind zwei gegensätzliche Kindern, die an Vernunft und Gefühle glauben. Immer wieder nimmt Penny Tom auf fantastische Reisen in fremde Welten mit, bis sie plötzlich verschwindet und nur noch das Buch der Wunder übrig bleibt. – Vollständige Rezension des Buch der Wunder | Das Buch der Wunder bei Amazon kaufen

The Last of August

★★★★☆ [Krimi, Young Adult] – Brittany Cavallaro | 2017 | Katherine Tegen Books – Die Ur-Ur-Ur-Enkel von Sherlock Holmes und John Watson stürzen sich in ein neues Abenteuer. Sehr guter zweiter Teil der Charlotte-Holmes-Reihe! – The Last of August bei Amazon kaufen

Zelda: Ocarina of Time Band 1+2

★★★☆☆ [Manga, Fantasy] – Akira Himekawa | 2009 | TOKYOPOP – Ocarina of Time als Manga: Link muss Prinzesin Zelda retten und reist dabei ausversehen durch die Zeit… Der Zeichenstil gefiehl mir nicht sonderlich und es gab einige Abweichungen zum Spiel. – Zelda: Ocarina of Time Band 1 bei Amazon bestellen

Eden Summer

★★★☆☆ [Jugendbuch, Young Adult, Thriller] – Liz Flanagan | 2017 | Aladin – Jess beste Freundin verschwindet und nur Jess glaubt daran, dass sie Eden, die beliebte Highschoolschülerin, wiederfinden wird. Gut geschriebenes Jugendbuch. Punktabzug gibt es für übertriebene Dramatik. – Vollständige Rezension von Eden Summer lesen | Eden Summer bei Amazon bestellen

Ano Hana

★★★★★ [Manga, Romance, Drama] – Mitsu Izumi | 2016 | TOKYOPOP – Nach dem Tod von Menma haben sich die fünf übrigen Freunde immer weiter voneinander entfernt. Mit sechzehn haben sie gast alle keinen Kontakt mehr zueinander und besonders Jinta leidet sehr darunter. Bis Menma plötzlich als Geist vor ihm erscheint und ihn bittet ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Nur blöd, dass nur Jintan sie sehen kann… Vermutlich der perfekte Manga: Gleichzeitig super witzig und unfassbar traurig. Eine sehr schöne Liebesgeschichte, die selbst den Tod überdauert. – Ano Hana bei Amazon bestellen

Mein Freund Pax

★★★★☆ [Jugendbuch, Kinderbuch] – Sara Pennypacker | 2017 | FISCHER Sauerländer Verlag – Peter und sein Fuchs Pax sind beste Freunde. Bis der Krieg kommt und beide getrennt werden. Nun gibt es nur noch ein Ziel für die beiden: Wieder zusammen sein. Ein nachdenkliches und sehr schönes Buch über Krieg, Frieden und Füchse. – Vollständige Rezension von Mein Freund Pax lesen | Mein Freund Pax bei Amazon bestellen

Bisherige Lieblingsbücher 2017

Im Durchschnitt habe ich bisher 3,6 Sterne verteilt, was entweder zeigt, dass ich zu unkritisch bin, oder wirklich sehr viele gute Bücher gelesen habe. Besonders die Magisteriums-Reihe, The Last of August und Ano Hana kann ich wirklich jedem empfehlen. Gerade lese ich Hundert Stunden Nacht, von dem ich auch sehr begeistert bin!

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Angstmädchen: Du kannst ihr nicht entkommen [Buchrezension]

Was wäre, wenn du wüsstest, dass in deiner Badewanne ein Mensch gestorben ist? Nicht vor Wochen, Monaten, Jahren, sondern gerade erst, vor ein paar Tagen? Und wie würdest du dich verhalten, wenn dieser Mensch dich plötzlich heimsuchen würde?

Genau mit diesem Gedanken spielt Angstmädchen der schwedischen Autorin Jenny Milewski. In ihrem Buch zieht Malin in ihr erstes Zimmer im Studentenwohnheim, nur um schnell zu bemerken, dass irgendetwas nicht stimmt. Vermutlich hätte sie Verdacht schöpfen sollen als plötzlich Mitten im Semester ein Zimmer frei wurde und dann auch noch eines mit Badewanne, doch im ersten Moment freut sie sich einfach nur darauf endlich ihre eigenen vier Wände zu bewohnen.

Doch dann häufen sich die sonderbaren Ereignisse: In ihrer Badewanne erscheinen sonderbare schwarze Haare und ständig bilden sich überall Fützen mit Wasser. Als dann auch noch die Küche verwüstet wird, wendet sie sich hilfesuchend an ihre Mitbewohner. Und diese wissen genau, wer hinter dahinter stecken könnte.

Klassische Horrorgeschichte mit guter Erzählstimme

Im Grunde handelt es sich bei Angstmädchen um eine klassische Horrorgeschichte. Ein sonderbarer Ort, merkwürdige Ereignisse, eine Tote, die Rache nehmen möchte und ein Haufen junger Menschen, die versuchen das Probleme alleine zu lösen.

Etwas nervend ist hierbei die Rahmenhandlung, die etwa zehn Jahre nach den Ereignissen spielt und uns verrät, dass Malin definitiv überleben wird, was auch immer passiert. Dies nimmt der Handlung von Anfang an etwas Schwung. Bis auf ein paar Wendungen in der Handlung, mit denen man vielleicht nicht unbedingt rechnen würde, geschieht dann doch einfach das was in jedem Horrorfilm passieren würde: die Ereignisse werden schlimmer, Menschen fangen an der Protagonistin zu glauben, Menschen sterben, zusammen wird versucht auf Geisterjagd zu gehen, der Geist wird wütender, etc.

Dabei beginnt die Handlung relativ vielversprechend und steigert sich nach und nach in einem Maße, bei dem man sich fragen kann ob Malin sich nicht einfach nur ein bisschen zu viele Sorgen macht. Dass danach ungefähr jedes Horror-Klischee erfüllt wird, bedeutet jedoch nicht, dass das Buch nicht spannend ist. Spannend bleibt es bis zum Schluss, denn schließlich lässt uns die Rahmenhandlung darauf hoffen, dass wir hier sehen wie eine gelungene Geisterjagd aussehen kann.

Sonderbare Verkaufsstrategie

Was mich an diesem Buch richtig ärgert ist die Strategie des Heyne Verlags, den ich an sich wirklich sehr sehr gerne mag, dieses Buch offensichtlich nicht verkaufen zu wollen. Warum der Titel von Yuko – dem namen des Geistes – auf so etwas plumpes wie Angstmädchen geändert wurde, kann ich nicht ganz nachvollziehen. „Vorsicht, hier passiert was gruseliges!“, wäre sicherlich weniger offensichtlich gewesen.

Doch das schlimmste ist das Cover, welches so gar nicht in das Programm des Verlags passen möchte, der sonst wirklich sehr schöne Cover hervorbringt. Komplett schwarz gehalten sehen wir nur eine Strähne goldenes Haares. Sowohl inhaltlich macht es keinen Sinn – es tauchen schließlich immer wieder schwarze Haare auf –, als auch äußerlich, den kurzgesagt ist es einfach hässlich. Die lieblose Umschlaggestaltung lässt das Buch billig wirken und setzt den Inhalt auf „irgendwas mit Angst“ herab. Dass es sich hierbei um eine gut erzählte Geschichte handeln könnte, lässt sich nicht aus der Umschlaggestaltung erschließen.

Hätte ich dieses Buch im Laden gesehen, hätte ich es niemals gekauft. Was wirklich Schade ist, denn dieses Buch erzählt eine wirklich bis zur letzten Seite spannende Geschichte, die ich zum Schluss gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Angstmädchen | Jenny Milewski | 336 Seiten | 2017 | Bei Amazon bestellen


Dieses Buch wurde mir vom Heyne Verlag zur Verfügung gestellt. Nein, es hat meine Meinung nicht beeinflusst.

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Wenn der Sommer endet: Jugendhorrorbuch zwischen Fantasie und Geistern

Immer wenn der Oktober beginnt und der Sommer zu Ende geht, passieren den Mitgliedern der Familie Morris sonderbare Unfälle. Alice fällt die Treppe herunter, Cara ertrinkt fast im Meer und Sam bricht sich den Arm. Aber das sind nur die harmlosen Unfälle. Die wirklich schlimmen sind es, über die niemand sprechen möchte.

Das Cover von Wenn der Sommer endet von Moira Fowly-Doyle. Auf Deutsch im cbt-Verlag erschienen.

In der Deutschen Fassung wurde das sehr passende Originalcover verwendet. Unter dem Schutzumschlag befindet sich ein türkises Buch mit schlichter, edler weißer Prägung.

Wenn der Sommer endet ist der erste Roman der Französisch-Irischen Autorin Moira Fowley-Doyle. Protagonistin des Romans ist die 17-jährige Cara Morris, der schon allerhand Unfälle in ihrem Leben passiert sind. Doch während jeder in ihrer Familie die „Dunkle Jahreszeit“ als eine Art Familienfluch betrachtet, gegen den man ohnehin nichts ausrichten kann, versucht sie zu ergründen warum diese Unfälle geschehen. Und dann verschwindet auch noch die schüchterne Mitschülerin Elsie und taucht plötzlich auf allen Fotos von Cara auf.

Unfälle passieren, Knochen brechen, Haut reißt, Blutergüsse sprießen.

Was diesen Roman so spannend macht und ihn vor allem von den meisten anderen Horrorgeschichten abhebt, ist die Tatsache, dass man im Laufe der Geschichte nicht genau weiß ob die Familie einfach zufällig in dieser Jahreszeit sehr ungeschickt ist, ob es sich um übernatürliche Ereignisse handelt oder Cara einfach eine blühende Fantasie hat. Ständig scheint sie irgendwo Geister zu sehen oder versucht Ereignisse miteinander in Verbindung zu bringen, die andere Menschen vielleicht einfach als Zufälle wahrnehmen würden.

Dass ihre beste Freundin als „Hexe“ der Schule bezeichnet wird, in ihrer Freizeit Tarotkarten legt und versucht Probleme – nunja – mit Kräutern und Magie zu lösen, tut Caras Einbildungskraft vielleicht auch nicht gut.

Simple Young Adult-Horrorgeschichte mit viel Spannung

Grundsätzlich ist das Buch relativ simpel geschrieben. Einige Formulierungen wiederholen sich viel zu häufig und wirken beim Lesen, als hätte Fowley-Doyle eine Sammlung von Wörtern und Phrasen für mysteriöse Situation erstellt, die sie nun in unterschiedlicher Reihenfolge aneinander reiht. Hierbei darf man jedoch zwei Dinge nicht vergessen: Zum einen handelt es sich um ihren ersten Roman, so dass sie ohnehin einen gewissen Welpenschutz geniest, und zum anderen habe ich nur die übersetze Fassung gelesen, bei der eventuell Formulierungen verändert, angepasst und ausgetauscht wurden. So oder so ließt sich die Deutsche Version an manchen Stellen zu bemüht jugendlich und kommt mit etwas zu wenigen unterschiedlichen Worten aus.

Es scheint, als lebte sie ihr Leben am Rande der Buchseiten. Sobald man die Seiten umgeblättert hat, ist sie vergessen.

Trotz aller sprachlicher Mängel, schafft es Fowley-Doyle jedoch eine sehr spannende Geschichte zu erzählen, die versucht nicht alle gängigen Horrorklischees aufzugreifen. Auch wenn man sich ab und an fragen muss, warum sich die Protagonisten dennoch, gerade wo sie wissen, dass zu dieser Jahreszeit immer Unfälle geschehen, so unvorsichtig verhalten. Wenn ich mir schon beim Durchqueren meines Zimmers Schnittwunden zufüge und meine Mutter daher das ganze Haus in Luftpolsterfolie, Kissen und Teppiche wickelt, dann betrete ich vielleicht nicht unbedingt eine morsche Brücke, ein einsturzgefährdetes Gebäude oder geh auf einem See spazieren. Aber vielleicht gehört es einfach zu einer Horrorgeschichte dazu, dass man den Protagonisten ab und an zurufen möchte: „Geh nicht in die dunkle Gasse, in der alle Menschen umgebracht wurden!“

Was das Buchs so besonders macht – und dafür sorgt, dass ich es gleich noch einmal lesen möchte – ist die Tatsache, dass man die einzelnen Situationen nicht richtig einschätzen kann. Zwar wird Cara, die Protagonistin, als sehr verträumt charakterisiert, dennoch ist es nicht nur sie, der sonderbare Zusammenhänge auffallen oder die mit merkwürdigen Personen in Kontakt tritt. Durch das gleichzeitige Vorhandensein von Geistern und deren gleichzeitige Abwesenheit wird eine Spannung erschaffen, die so nicht in vielen Büchern herrscht. Einziger Wermutstropfen der Handlung: Es musste natürlich eine Liebesgeschichte mit in das Buch gezwängt werden, die so gar nicht zu den restlichen Ereignissen passt. Aber auch dies scheint ein Young Adult-Klischee zu sein, um welches kaum ein Autor drum herum zu kommen scheint.

Abschließend kann ich jedem das Buch nur wärmstens empfehlen. Es ist ein leichtes Jugendbuch mit einem ordentlichen Schuss Horror und Mystery. Der Schreibstil ist etwas simpel, aber meine Güte es muss ja nicht jeder Autor auf einen Nobelpreis hinarbeiten. Ein spannendes Sommerbuch.

Gebunden Ausgabe oder Kindle-Edition bei Amazon kaufen

Wenn der Sommer endet, Moira Fowley-Doyle, Deutsche Erstauflage: 2016 cbt Verlag, Englisches Original: The Accident Season 2015


Das Buch wurde mir von cbt zur Verfügung gestellt, dies hat nicht meine Meinung beeinflusst.

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Review: American Horror Storry

American Horror Story ist vermutlich eine der Serien, bei der ich am meisten Anläufe brauchte, um sie überhaupt zu gucken. Beim ersten Mal habe ich auf irgendeinem Privatsender die Vorschau gesehen und diese suggerierte, dass wahnsinnig viel nackte Haut gezeigt werden würde und die Serie sich in etwa auf dem Level von Spartacus bewegen würde. Also so gar nicht mein Fall.

Das zweite Mal habe ich ausversehen mitten in eine Folge hereingeschaltet. Ohne zu wissen, was da eigentlich lief, habe ich zwei Folgen hintereinander geguckt und war sehr gefesselt. Danach wollte ich mir die Serie auf DVD kaufen, nur wusste ich leider nicht genau was für eine Serie das überhaupt war. Die Internetrecherche schlug immer wieder AHS vor, aber das klang – mit der Vorschau im Hinterkopf – doch recht unrealistisch.

Schließlich habe ich dann doch mit der Serie angefangen und war direkt begeistert. Die Serie spielt im modernen Amerika in LA. Zu Beginn zieht eine Familie – Vater Psychologe, Mutter Hausfrau und Highschool-Tochter – in das sogenannte ‚Murder House‘ in dem, seit seiner Erbauung in den 1920er Jahren, immer wieder Menschen gestorben sind.

Die kleine Familie lässt sich davon nicht abschrecken, schließlich ist das Haus riesig und nach einer tiefen Ehekrise möchten sie hier neu anfangen. Der Vater eröffnet eine Praxis im Haus und beginnt Jugendliche zu behandeln, während er nicht bemerkt, dass seine Tochter immer depressiver wird.

Auch von den merkwürdigen Leuten, die immer wieder im Haus ein- und ausgehen bemerkt Dr. Harmon kaum etwas. Seine Frau und seine Tochter dafür um so mehr. Schnell steht für seine Tochter fest, dass es sich bei diesen Menschen um Geister handeln muss. Geister von Menschen, die in diesem Haus gestorben sind und die es nicht den Lebenden überlassen möchten…

Spannende Erzählweise und absurde Regisseure

Mit nur zwölf Folgen pro Staffel (von denen es mittlerweile drei gibt), ist American Horror Story eine recht kurze Serie, die an Lars von Triers Geister erinnert. Bis zur letzten Folge, weiß der Zuschauer nicht ob sich die Personen die Ereignisse nur einbilden oder bei wem es sich um Geister handelt und bei wem nicht.

Der Aufbau einer Folge bleibt dabei immer gleich: Zunächst wird beschrieben wie eine Person im Haus gestorben ist, danach springt die Handlung wieder zurück zur Haupterzählung in der Gegenwart und berichtet dort, wie die Hausbewohner mit den Geistern umgehen.

In Staffel zwei beginnt die Handlung wieder von vorne. Hier geht es nun nicht um das Murder-House, sondern um ein Asylum. In Staffel drei geht es sogar um ein komplettes Dorf. Faszinierend hierbei ist, dass die Idee, das Drehbuch und die Regiearbeit von den beiden Machern von Glee – eine Highschool-Serie mit Musicalcharakter – stammen. Der Bruch könnte kaum größer sein.

Während Glee überwiegend heiter erzählt wurde, ist American Horror Story mehr als nur düster. Für keinen Bewohner scheint es eine positive Zukunft geben zu können und die gräulichen Bilder unterstreichen diesen Eindruck noch.

Wer auf Horror-Geschichten steht, sollte unbedingt einmal mit der ersten Staffel beginnen!

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