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Lit Blog Con 2019

Bereits zum vierten Mal fand an diesem Wochenende die Lit Blog Con in Köln im Bastei Lübbe-Haus statt. Die Veranstaltung für Literaturblogger versucht dabei Blogger, Autoren und Verlage zusammenzubringen.

Das Event ist jedoch mehr als nur ein reiner Ort für Networking und Marketing. Vor allem versucht es Einblicke in die Verlagsarbeit zu geben, Diskussionen anzuregen und Tipps für junge Autoren zu geben.

Mit von der Partie – wie in jedem Jahr – mein Gryffindor-Schal und natürlich Kuchen.

Los ging es bereits um 10 Uhr im Forum des Bastei Lübbe-Hauses, welches für die Lit Blog Con kurzerhand zur Mini-Messe mit Verlagsständen – dieses Jahr vertreten: Bastei Lübbe, Kiepenheuer & Witsch, Droemer Knaur, Diogenes und Dumont -, Fotobus und Snackbereich umfunktioniert wurde.

Am Diogenes-Stand gab es nicht nur die Programmvorschau für den Herbst, sondern weitere zwei Leseexemplare. Miffy-Produkte gab es dieses Mal nicht in der Goodie-Bag, dafür konnte man sie beim Glücksrad gewinnen.

Die Panel’s der Lit Blog Con

In diesem Jahr gab es wieder einmal fünf verschiedene Termine mit jeweils fünf unterschiedlichen Vorträgen, aus denen die Besucher wählen konnten. Wie immer fanden entweder direkt mehrere interessante Vorträge gleichzeitig statt, oder gar keiner. Neben dem „heimlichen“ vorstellen der Programmvorschauen, lag der Schwerpunkt dieses Jahr eher darauf die Marketing- und Vertriebsaktivitäten der Verlage zu erklären.

Themen zu Blogs, Social Media und Influencern wurden – bis auf einen Vortrag – vollständig weggelassen. Eine seltsame Entscheidung, da die Lit Blog Con vor allem dafür kritisiert wurde, dass es zu wenige Diskussionen zu den Themen gab und die Vorträge aus den letzten Jahren immer massiv überlaufen waren. Gleichzeitig waren die Vorträge jeweils so oberflächlich, dass es vielleicht besser ist sie komplett auszulassen, als noch einmal den Unterschied zwischen Instagram und Twitter zu erklären.

Testdrucke für KiWis “ Poe: Unheimliche Geschichten“ aus der Kat Menschik-Reihe.

Für den ersten Vortrag ging es für mich zu Kiepenheuer & Witsch zu „Blackbox Herstellung“, in der vorgestellt wurde, wie aus einem fertigen Manuskript ein physisches Buch entsteht. Vom Auswählen der Schrift, der Farbe, des Papiers und Lesebändchens, zum Setzen und veredeln besonderer Szenen. Spannend wurde es vor allem dann, als erklärt wurde, wie viele Überlegungen alleine in die verwendeten Schriften gesteckt wurden. Für eines der Beispielbücher sollten beispielsweise fiktive Stasi-Akten eingebunden werden, für die extra eine Schriftart gesucht wurde, die der der alten DDR-Schreibmaschinen entspricht.

Talk zwei stellte die Arbeit vor, die hinter einer Buchmesse steckt. Wirklich überraschend hier war lediglich, dass die Anfragen für Autoreninterviews stark rückläufig sind, und Diskussionen sich eher zum Stand der Buchbrache und der Daseinsberechtigung von Verlagen gewandelt haben.

Links: Anna von Planta stellt ihre Liebe für Joey Goebel vor. | Rechts: Katja Boehnet erklärt den Aufbau von klassischen Heldengeschichten.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es direkt weiter mit Anna von Planta, Lektorin bei Diogenes, die den Autor Joey Goebel vorstellte. Um ehrlich zu sein hatte ich seinen Namen vorher nur in der Programmvorschau von Diogenes gelesen, mich jedoch noch nie mit seinen Werken beschäftigt und war nur beim Vortrag weil Anna von Buchstabenträumerei meinte, dass sich die Talks von von Planta immer lohnen.

Und ja, der Vortag wurde schnell zum Tageshighlight. Ihre Begeisterung für Autoren ist beinahe schon spürbar und ihre vielen kleinen Anekdoten rund um den Goebel sorgten beinah schon dafür, dass man ihn besser kennenlernte als seine Bücher. Die Begeisterung, mit der sie dann jedoch anfing über seine Romane zu sprechen, sorgte schnell dafür, dass alle Menschen im Raum direkt eine seiner Geschichten lesen wollten. Praktischer Weise hatte Diogenes einen ganzen Haufen Leseexemplare dabei, so dass ich vor dem nächsten Vortrag bereits anfangen konnte Irgendwann wird es gut zu lesen.

Kurz zur Einordnung: Goebel schreibt Romane über Außenseiter, die versuchen ihre eigene Träume zu verfolgen und dabei immer wieder Scheitern. Besonders spannend ist dabei, dass Goebel sowohl in Europa, als auch Japan als erfolgreicher Autor gilt, in seinem Heimatland – den USA – jedoch vollkommen unbekannt ist und nicht einmal mehr einen Verlag hat.

Panel vier war definitiv das kurioseste des Tages. Katja Boehnet, Autorin bei Droemer Knauer, stellte in ihrem Vortrag „Am Ende war’s immer der Gärtner“ vor, was gute Handlungen ausmachen und wie sich diese entwickeln lassen. Viele ihrer Hinweise waren dabei wirklich hilfreich – zum Beispiel, dass eine Geschichte immer aus starken Figuren mit einer klaren Aufgabe bestehen müssen. ABER – und hier ist ein aber in Großbuchstaben angemessen – gleichzeitig wirkte sie schnell abgelenkt, begann Fragen zu beantworten, nur um sich dann selbst zu unterbrechen und über ein anderes Thema zu sprechen, gab Fragen, die an sie gestellt wurden, an die Moderatorin weiter – die natürlich nicht beantworten konnte, worin die Motivation der Autorin bestand – und krönte den Vortrag damit, dass sie beim Lesen einer Szene aus ihrem eigenen Roman anfing zu weinen und danach nur noch schluchzend weitersprach.

Illustrationsworkshop und mein Gewinn beim Glücksrad.

Ein wenig enttäuschend war der letzte Termin des Tages. Im Illustrationsworkshop des 100 starke Frauen-Projekts, sollten wir Selbstportraits malen. Leider gab es relativ wenig Anleitung, keine Einführung zu den Materialien – an denen einige der Teilnehmer ziemlich scheiterten – und Hilfe gab es nur für diejenigen, die selbst so gar nicht vorankamen. Mehr Tipps und Hilfestellungen wären hier wirklich toll gewesen oder zumindest eine Erklärung dazu, wie die Kursleitenden Illustratoren selber arbeiten.

Zum Ausklang des Tages hatte ich tatsächlich noch Glück beim Glücksrad und durfte die letzte Miffytasse mit nach Hause nehmen.

Ausbeute der diesjährigen Lit Blog Con

Nicht nur die Tasse durfte mit heim, sondern gleich neun neue Bücher, ein Kalender, Hörspiel und Notizbuch. Alle Bücher in der oberen Reihe gab es an den Verlagsständen oder in Vorträgen. Alles in der unteren Reihe war in der Goodie Bag. 😊😊😊

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Herbst Buch Haul [SaSo]

Mein Lesestape hat in den letzten Tagen einiges an Zuwachs bekommen, den Herbstzeit heißt auch Lesezeit! CTB, Blessing, Aladin und Bastei Lübbe haben mir netterweise einige Rezensionsexemplare zu Verfügung gestellt und irgendwie habe ich es auch noch geschafft vier weitere Bücher zu bestellen. Also, auf geht’s zum Bücherstapel.

Meine Leseliste für den herbst: Unheimlich Nah, Le Floch, Sadako, Das Böse kommt auf leisen Sohlen, My True Love gave to me und We are okay.

Bilder: amazon.de

Wer keine Lust hat den Text zu lesen, kann auch auf Youtube mein Haul-Video angucken. Vorsicht: Meine französische Aussprache ist mehr als nur schlecht!

Unheimlich Nah – Doris Bezler

Unheimlich Nah ist ein Psychothriller für Jugendliche. Er begleitet Anna in ihrem ersten Semester an der medizinischen Fakultät. Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen. In den Schatten wartet eine seltsame Gestalt auf Anna. Nach einem fehlgeschlagenen Mordversuch, hofft sie, dass die Polizei und ihre Familie ihr endlich glauben, doch niemand scheint die Gefahr ernst zu nehmen.

Spannender Roman, der leider eine wirklich uninteressante Handlung und eine etwas anstrengende Protagonistin hat. Meine vollständige Rezension kommt in den nächsten Tagen.

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Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel – Jean-François Parot

Die Le Floch-Reihe gehört zu den bekanntesten Kriminalromanen Frankreichs. Nach 14 Bänden und einer zwölfteiligen Fernsehserie kommt nun Band 1 Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel auch nach Deutschland. Die Reihe ist im Paris des 18. Jahrhunderts angesiedelt und in Band 1 führen die Ermittelungen von Komissar Le Floch sogar bis an den Königshof.

Das Buch klingt super spannend! Band zwei erscheint übrigens bereits im Februar.

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Sadako – Johanna Hohnhold

Sadako ist eines der bekanntesten Opfer des Atombombenangriffs auf Hiroshima. Das kleine Mädchen, was daran glaubte, dass sie durch das falten von tausend Kranichen gesund werden könnte, ist heute eines der Zeichen für Frieden.

In Sadako bereitet Johanna Hohnhold die Geschichte kindgerecht auf. Dabei schafft sie es die stilisierte Figur endlich wieder kindlich wirken zu lassen. Ein sehr schöner Roman mit wunderschönen Illustrationen.

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Das Böse kommt auf leisen Sohlen – Ray Bradbury

Ray Bradburys Kinder-Horrorgeschichte über einen Rummelplatz, dessen magisches Karussell Menschen verjüngern oder altern lassen kann, gehört mittlerweile zu de Klassikern. Die Geschichte wurde nun im Aladin-Verlag mit beeindruckenden Tuscheillustrationen neu aufgelegt.

Eine wirklich sehr schöne neue Edition.

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Brandmal: Ein John Sinclair Roman ‐ Mark Benecke & Florian Hilleberg

Bei Brandmal handelt es sich um einen neuen John Sinclair-Roman. Dieses Mal muss kriegt es der Geisterjäger mit mehreren Fällen von spontaner Selbstentzündung zu tun, während Mark Benecke in Berlin mit dem gleichen Phänomen zu tun hat.

Ein spannendes Crossover.

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John Sinclair – Oculus: Das Ende der Zeit – Wolfgang Hohlbein [Hörspiel]

Auch bei Oculus handelt es sich um eine neue Geschichte von John Sinclair. Auch bei dieser hat ein Gastautor – kein Geringerer als Wolfgang Hohlbein – die Finger im Spiel. Dieses Mal geht es gleich um das Schicksal einer kompletten Stadt.

Hier geht es zum neuen John Sinclair-Hörspiel

My True Love gave to me – Holly Black, Rainbow Rowell und andere

Für alle, die schon in Weihnachtsstimmung sind, ist definitiv My True Love gave to me das richtige Buch. Bei dieser Sammlung aus zwölf Kurzgeschichten und Erzählungen, handelt es sich um weihnachtlich Liebesgeschichten von einigen der bekanntesten Young Adult-Autoren. Darunter Rainbow Rowell, Jenny Han und Holly Black.

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We are okay – Nina LaCour

Ein wundervoller Young Adult-Roman, der zeigt wie sehr sich Freundschaften verändern, wenn die Highschool zu Ende geht und man durch das Studium auseinanderdriftet. Gleichzeitig zeigt er, dass alte Freunde die größte Hilfe in schweren Zeiten sind.

Über diesen Link geht es zu We Are Okay

Only Dull People Are Brilliant at Breakfast – Oscar Wilde

Only Dull People Are Brilliant at Breakfast ist ein Essay des viktorianischen Autors Oscar Wilde über die Gesellschaft, Bildung und die Rolle der Kunst. Sarkastisch und briliant.

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Green Tea – Sheridan La Fanu

Ebenfalls aus der viktorianischen Zeit stammt La Fanus Green Tea, eine kurze Horrorgeschichte über einen Geistlichen, der es mit einem Dämon aufnehmen muss.

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Doctor Who: Die Dynastie der Winter – Hörbuch [Review]

Wer nicht genug von den Abenteuern des zwölften Doctors und Clara bekommen kann, für den bringt Bastei Lübbe / Lübbe Audio gerade eine vierteilige Reihe rund um die beiden raus. Dank einer sonderbaren Karte werden der Doctor, Clara und die Tardis plötzlich zu einer erdähnlichen Kolonie befördert, die von den Golhearn bedroht wird. Dort treffen sie auf auf das kleine Mädchen Diana, die den Doctor „am schlimmsten Tag ihres Lebens“ um einen dringenden Gefallen bitten muss. Mister Fluffy, ihr Kater, ist verschwunden und der Doctor ist vermutlich als einziger im Stande ihn wieder zu finden.

Natürlich ist dieser Auftrag vollkommen unter dem Niveau des Doctors, doch es wird das Schicksal der Kolonie, von Diana und den Golhearn für immer verändern, wie der Doctor kurze Zeit später herausfinden wird…

Die Götter, Teil 1 von Doctor Who: Die Dynastie der Winter, einem Hörbuch von Lübbe Audio.

Das Hörbuch ist großartig! Von Anfang an hat mich die Stimme von Lutz Riedel an den Lautsprecher gefesselt. Immer wieder vergisst man, dass die Geschichte nur von einem Sprecher gesprochen wird und nicht von mindestens zehn. Was viele Hörspiele durch aufwendige Effekte und Geräusche erzielen müssen, schaft er vollkommen alleine. Dabei schaft er ein Kopfkino der besonderen Art. Natürlich muss man auch die Hörbuch-Regie loben, die diese Geschichte geschaffen hat. In klaren Worten schaffen sie Welten aus dem nichts. Dies ist vor allem noch beeindruckender, wenn man die Bilder von Doctor Who vor Augen hat, bei denen immer wieder große Welten und fantastische Schlachten inszeniert werden. Dies in ein Hörbuch umzusetzen kann keine leichte Aufgabe darstellen.

Meine einzige wirkliche Kritik an diesem Hörbuch, welches einfach von Riedels bestimmter, aber auch freundlicher Stimme lebt ist, dass Teil eins mit etwa 89 Minuten viel zu kurz ist. Statt die Reihe in vier Teile aufzuteilen, hätte man sicherlich auch das ganze Abenteuer in einer Box zusammen fassen können. Vor allem, weil nicht alle Teile gleichzeitig erscheinen und man somit nach jedem Cliffhanger gut einen Monat auf die Fortsetzung warten muss.

Falls ihr es noch nicht herausgelesen habt: Ihr müsst euch dieses Hörbuch holen. Selbst wenn ihr keine Ahnung von Doctor Who habt, ist dies ein sehr gutes Sci-Fi-Abenteuer, welches sich wunderbar anhören und nachvollziehen lässt. Für alle Doctor Who-Fans sind die vier CDs natürlich ein muss.

Doctor Who: Die Dynastie der Winter – Die Götter | 89 Minuten | 2016 | Lübbe Audio | Hörbuch | Bei Amazon kaufen

Ebenfalls in der Reihe erschienen:


Das Hörbuch wurde mir von Bastei Lübbe zur Verfügung gestellt. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.