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Sadako: Ein Wunsch aus tausend Kranichen [Buchrezension]

Zehn Jahre sind seit dem Atombombenabwurf auf Hiroshima vergangen, als bei Sadako, ein zwölfjähriges Mädchen, Leukämie festgestellt wird. Eine direkte Folge der Atombombe. Doch Sadako glaubt daran, dass sie wieder gesund werden kann. Vor allem glaubt sie an die alte Legende, die sagt, dass demjenigen, der tausend Papierkraniche faltet, ein Wunsch von den Göttern erfüllt wird.

Das Kinderbuch Sadako von Johanna Hohnhold und einige der ikonischen Papierkraniche, die wohl für immer mit Sadakos Schicksal verbunden sein werden.

Sadako Sasaki gilt als eines der bekanntesten Hiroshima-Opfer. Ihre Leidensgeschichte inspirierte ihre Klassenkameraden die eine Statur in Gedenken an Sadako zu errichten, aus der die heute bekannte Peace Promotion Division aus Hiroshima hervorgegangen ist. An diese können Schulklassen weltweit Spenden und Kraniche als Zeichen des Friedens schicken.

Die Sadakostatur im Friedenspark von Hiroshima hält einen metallernen Papierkranich in die Luft.

Die Sadako-Statur im Friedenspark im Hiroshima.

Johanna Hohnhold hat in ihrem Buch Sadako. Ein Wunsch aus tausend Kranichen Sadako zu der Protagonistin ihrer Kindergeschichte gemacht, die kindgerecht berichten soll was in Hiroshima geschehen ist, welche Auswirkungen dies auf die Bevölkerung hatte und wie wichtig Frieden für die komplette Menschheit ist.

Eine wirklich nicht triviale Aufgabe, denn wie erklärt man einem zehnjährigen Kind das Ende des Zweiten Weltkriegs und Leukämie, ohne dabei zu enzyklopädisch zu wirken? Doch Hohnhold schaft es in ihrer Geschichte nicht nur die japanische Lebensweise der fünfziger Jahre zu beschreiben, sondern gleichsam anhand eines sehr bewegenden Schicksals zu erklären, was in Hiroshima vorgefallen ist.

Hierbei gibt sie nicht einfach Sadakos Lebensgeschichte wieder, sondern macht aus ihr in erster Linie wieder ein Kind, welches unfreiwillig zur Heldin wurde. Dabei orientiert sie sich grob am Leben von Sadako, versucht jedoch eher ein kompletteres bild der japanischen Gesellschaft zu zeigen und zu erklären welchen Herausforderungen sich Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg stellen mussten. Hunger und Geldmangel gehören genauso zu den behandelten Motiven, wie Freundschaft und gemeinsamer Spaß.

Hohnhold geht es dabei weniger darum von oben herab einen Vortrag zu halten, sondern begleitet Sadako und ihre Freunde bei ihren Spielen, dem Versuch einen Staffellauf zu gewinnen und bei Besuchen zum Schrein. Ebenso inszeniert sie Sadakos Diagnose und die damit verbundene Zeit im Krankenhaus, weniger als todernste Geschichte, sondern zeigt Sadako als ein Kind, welches voller Hoffnungen war und nur dadurch zur Inspiration für so viele werden konnte.

Unterstützt wird diese Botschaft durch die wirklich schönen Illustrationen von Gerda Raidt, von der ebenfalls das Buchcover stammt, die vor allem für ihre Fünf Freunde Zeichnungen bekannt ist. Mit feinen Linien ahmt sie beinahe schon einen mangaartigen Still nach, der weder aufgesetzt, noch unpassend wirkt.

Origamikraniche, die von Sadako Sasaki in der Hoffnung gefallten wurden, wieder gesund zu werden.

Einige von Sadakos tausend Origamikranichen werden in Hiroshima im Friedensmuseum ausgestellt.

Alles in allem ist Sadako. Ein Wunsch aus tausend Kranichen ein wirklich sehr schönes Buch, welches das Schicksal Sadakos sehr passend und kindgerecht beschreibt. Es eignet sich sowohl als Lektüre für Erwachsene als auch für Kinder ab zehn Jahren und wäre sicherlich ein sehr gutes Unterrichtsmaterial um über einen Aspekt des Zweiten Weltkriegs zu sprechen, der häufig im Unterricht zu Kurz kommt: Die Nachkriegszeit, den Frieden und die Auswirkungen des Krieges.

Ein wirklich wundervolles Buch!

Sadako. Ein Wunsch aus tausend Kranichen | Johanna Hohnhold | Aladin Verlag | 2017 | 144 Seiten | Bei Amazon bestellen

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Hiroshima – Abenteuer Japan Teil 19

Wer auch nur den Namen Hiroshima hört, denkt gleich an Zerstörung und Grausamkeit. Doch Hiroshima ist mehr als nur eine Stadt, die Opfer der ersten Atombombe wurde. Die Großstadt im Süden Japans besitzt eine fantastische Vergangenheit, spannende Sehenswürdigkeiten und ein riesiges Areal, welches den Frieden feiert.

Von Kyoto aus braucht man knapp drei Stunden mit dem Shinkansen in die Stadt dessen Name ‚weitläufige Insel‘ bedeutet. Tatsächlich sieht die Stadt an sich heute recht langweilig aus und würde vermutlich so gut wie gar nicht von Touristen beachtet werden, wenn sie es nicht innerhalb von wenigen Jahren geschafft hätte aus den Trümmern neu zu entstehen.

Die eigentliche Besonderheit Hiroshimas liegt vor den Toren der Stadt: Die Insel Miyajima, der erste Stopp auf unserer Hiroshimatour. Um auf die Insel zu gelangen fährt man lediglich ein Paar Haltestellen mit dem Regionalzug und nimmt dann die Fähre (die man kostenlos mit dem JR-Pass nutzen kann).

Die Insel Miyajima.

Mit ihrem dichten Wald und dem fast 1500 Jahre alten Tempel eignet sich Miyajima sehr gut für Ausflüge.

Rehe auf Miyajima.

Wie auch schon in Nara gibt es hier wild lebende Rehe, die mitten in der Siedlung leben und sich von den Touristen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Im Gegensatz zu den Rehen aus Nara sind diese Exemplare sehr viel entspannter und laufen nicht jedem Touristen hinterher, den sie sehen.

Der Itsukushima Tempel.

Hauptattraktion der Insel ist der 593 errichtete Tempel, der im 10 Jahrhundert neu aufgebaut und durch sein berühmtes im Wasser stehendes Torii erweitert wurde.

Das große Steintor.

Das große Steintor symbolisiert hier den Eingang zum Tempelareal, welches sich über weite Teile der Insel erstreckt.

Auch auf Miyajima kann man Rehe streicheln.

Natürlich finden sich auch hier wieder Rehe, die sich in aller Ruhe streicheln lassen. Kawaii!

Das berühmte im Wasser stehende Torii von Itsukushima.

Der eigentliche Höhepunkt des Tempels – und Touristenmagnet – ist das scheinbar im Pazifik stehende Torii. Das rote Tor des Tempels wurde so auf den Strand der Insel gebaut, dass es bei Flut im Meer zu stehen scheint.

Am Tor haben sich Muscheln angesammelt.

Bei Ebbe lassen kann man die Muscheln sehen, die sich an den Säulen des Tors angelagert haben.

Japanerin mit faszinierendem Haar.

Mitten unter den Touristen – größtenteils japanische Schulklassen – finde ich diese sehr nette Japanerin, die mit ihrem breiten Grinsen und den grauen Haaren wie Totoro aussieht.

Das Tor mitten im Pazifik.

Nach einer Weile breitete sich das Meer auf dem Strand aus und lässt das Tor im Meer ’schwimmen‘. Von hier geht es weiter in die Innenstadt Hiroshimas und in den Friedenspark.

Der Dom in Hiroshima.

Der Friedenspark erinnert an die schrecklichen Vorfälle rund um die Atombombenabwürfe und erinnert daran, dass wir friedlich zusammenstehen müssen. Neben einigen Gedenkstätten und einem Museum, befindet sich hier der Atombombendom. Es ist eines der einzigen Gebäude, welches den Atombombenabwurf relativ unbeschadet überstand, da die Bombe direkt oberhalb der Kuppel explodierte, und es ist das einzige Gebäude, welches nicht während der Aufbauphase abgerissen wurde. In seinem unveränderten Zustand belassen erinnert es an die Schrecken des Krieges.

1000nde von Kranichen.

An einer anderen Stelle zeigen Vitrinen die tausenden Kraniche, die aus aller Welt nach Hiroshima geschickt wurden und immer noch geschickt werden. Einer Legende nach soll sich ein Wunsch erfüllen, wenn man 1000 Kraniche gefalten hat. Nach den Abwürfen erinnerte sich eines der Opfer an diese Legende und begann Kraniche zu falten, doch sie starb bevor sie 1000 Kraniche falten konnte.

Die Kranich-Statur im Friedenspark von Hiroshima.

Heute stehen die Kraniche vor allem für die Hoffnung, dass der Frieden anhalten wird.

Der Friedenspark in Hiroshima.

Auch ein Friedensfeuer brennt ununterbrochen vor dem Eingang des Museums.

Ein Model von Hiroshima nach dem Atombombenabwurf.

Hier wird unter anderem anhand eines Models gezeigt wie groß die Zerstörung der Stadt nach dem Krieg war. Außerdem werden Bilder der Stadt vor und nach de Krieg gezeigt und einzelne Geschichten von Opfern erzählt. Darunter auch die spannende Geschichte eines Mannes, der sowohl den Abwurf in Hiroshima, als auch Nagasaki überlebte.

Hiroshima nach dem Atombombenabwurf.

Es ist erstaunlich wie angespannt und gleichzeitig ruhig die Stimmung innerhalb des Museums ist. Die Stille ist fast greifbar. Und obwohl kaum ein Besucher die Sprache des anderen kann, verstehen sich alle Menschen auf eine Weise, die man kaum in Worte fassen kann. Jedem ist klar, dass man so eine Tragödie niemals wiedererleben möchte und gleichzeitig sind alle Besucher schockiert, dass Menschen sich so etwas gegenseitig antun können.

Gegen Abend geht es zurück nach Kyoto zur letzten Nacht in dieser wunderschönen Stadt.


Denkt dran, bis zum 1. November habt ihr noch die Möglichkeit an meinem Kawaiibox-Gewinnspiel teilzunehmen und eine Kawaiibox voller niedlicher japanischer Dinge zu gewinnen.

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Japanimpressionen [SaSo]

Hallo ihr Lieben. Ich bin wieder zurück in Deutschland und immer noch ganz aufgeregt, dass ich wirklich in Japan war! Das Land ist so vielseitig und wunderschön und die Menschen waren alle so freundlich, höflich und nett zu uns. Heute möchte ich euch ein paar erste Bilder von der Reise zeigen, bevor ihr – über die nächsten Wochen verteilt – immer wieder Reiseberichte von mir zu lesen bekommt.

Vorweg kann ich zumindest schon einmal sagen, dass wir super viel Glück mit unseren Airbnb Zimmern hatten. Beider waren wirklich sehr schön und zentral gelegen. Außerdem waren die Japaner, bei denen wir gelebt haben, so nett zu uns. Dies ist wirklich eine großartige Möglichkeit um mehr über fremde Kulturen kennenzulernen.

Leider haben wir es nicht geschafft nach Kobe zu reisen. Dafür waren wir in Hiroshima und Yokohama, welches noch nicht einmal auf unserer Liste stand! Insgesamt waren wir damit in Tokyo, Kyoto, Nara, Osaka, Hiroshima und Yokohama. Ich bin so froh, dass wir verschiedene Städte sehen konnten, auch wenn ich gerne auch etwas mehr vom Landleben gesehen hätte…

Bevor ich anfange auf hohem Niveau zu jammern, bekommt ihr jetzt einen ersten Fotoschwall:

Kirschblüten in Asakusa, Tokyo, Japan

Kirschblüten in Asakusa, Tokyo, Japan

Torii im Yoyogi-Park, Shibuya, Tokyo

Torii im Yoyogi-Park, Shibuya, Tokyo

Tafeln am Meiji Schrein, Shibuya, Tokyo

Tafeln am Meiji Schrein, Shibuya, Tokyo

Eine sonderbare Banane im Kiddy-Land, Harajuku, Tokyo

Eine sonderbare Banane im Kiddy-Land, Harajuku, Tokyo

Papierlaternen in Shibuya, Tokyo

Papierlaternen in Shibuya, Tokyo

Die berühmte Shibuya Kreuzung, Tokyo

Die berühmte Shibuya Kreuzung, Tokyo

Das Sony Building, Tokyo

Das Sony Building, Tokyo

Tokyo, wie man es vom Skytree aus sieht

Tokyo, wie man es vom Skytree aus sieht

Eine Straßenkatze in Asakusa, Tokyo

Eine Straßenkatze in Asakusa, Tokyo

Geschäfte am Asakusa Schrein, Tokyo

Geschäfte am Asakusa Schrein, Tokyo

Ein Äffchen in Arashiyama, Kyoto

Ein Äffchen in Arashiyama, Kyoto

Eine Japanerin im Kimono in Mitten des Bambushains in Arashiyama, Kyoto

Eine Japanerin im Kimono in Mitten des Bambushains in Arashiyama, Kyoto

Rehe in Nara

Rehe in Nara

Ein Teil der Tempelanlage des Todai-ji Tempels, Nara

Ein Teil der Tempelanlage des Todai-ji Tempels, Nara

Die 1000 Torii am Inari, Kyoto

Die 1000 Torii am Inari, Kyoto

Das im Wasser stehende Torii auf Miyajima, Hiroshima

Das im Wasser stehende Torii auf Miyajima, Hiroshima

Kodomo no hi-Karpfen am Tokyo Tower, Tokyo

Kodomo no hi-Karpfen am Tokyo Tower, Tokyo