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Und die Steine rollen wieder

Regelmäßige Leser meines Blogs werden bereits festgestellt haben, dass ich die LEGO-Film-Adventure-Videospiele liebe. Es sind äußerst liebevoll und detaillierte Versionen von diversen Filmen, die mit Lego-Figuren nachgespielt werden können. Dazu kommt eine große Prise Humor und die Möglichkeit ungefähr alles, was aus Legosteinen besteht zu zerstören. Dies betrifft nicht nur die komplette Landschaft, sondern auch beinahe alle NPC’s des Spiels.

Meine Begeisterung für die Spiele nährt sich vermutlich zum größten Teil aus meiner wirklich großen Begeisterung für Lego. Da ich nicht mehr den ganzen Tag mit den Steinen Welten erschaffen kann, muss meine Liebe zu den kleinen Steinchen durch Schlüsselanhänger und die Videospiele befriedigt werden.

Natürlich soll es in diesem Beitrag nicht nur darum gehen, dass ich die Legovideospiele liebe – wozu ich durchaus eine ganze Blogreihe schreiben könnte – sondern es gibt einen wirklich guten Anlass dafür: Lego Herr der Ringe ist gestern endlich in Deutschland erschienen.

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Glücklicherweise hatte der Elektrohändler meines Vertrauens bereits am Donnerstag einige Spiele davon im Regal stehen. Glück für mich und Glück für euch, denn so kann ich euch einen ersten Einblick ins Spiel geben.

Wie bereits bei den Vorgängerteilen spielt ihr die Handlung der Filmreihe mit Lego-Figuren nach. Unterwegs müsst ihr Rätsel lösen, Aufgaben erledigen und diverse Gegenstände finden. Daneben könnt ihr in einer recht großen „Open-World“ herumlaufen. Diese besteht vor allem aus Schlüsselpunkten der Filme. Dazu gehören zum Beispiel das Auenland oder auch Bruchtal. In diesen Bereichen könnt ihr nicht nur Figuren freischalten – wie in den Vorgängerspielen – sondern bekommt Sidequests. Löst ihr die Quests bekommt ihr Rote Steine, die euch das Spiel vereinfachen.

Immer noch im Spiel zu finden ist auch, dass unterschiedliche Figuren unterschiedliche Fähigkeiten haben. Was beim zweiten Lego-Batman Teil schon dazu geführt hat, dass man immer ungefähr acht Figuren mit sich herumschleppen musst um alle Aufgaben zu bewältigen, ist nun in Lego-Herr der Ringe komplett aus dem Ruder gelaufen. Alle neun Gefährten haben unterschiedliche Fähigkeiten. Mit diesen lassen sich jedoch noch nicht alle Aufgaben erfüllen. Hierfür braucht man noch circa 3-5 Figuren mehr. Dies bedeutet vor allem recht viel Chaos und immer wieder die Frage: „Wer von den Figuren kann den nun die Aufgabe bewältigen?“

Auf der einen Seite finde ich diesen Punkt sehr charmant, da die Figuren wirklich sehr individuell wirken. Auf der anderen Seite verliert man wirklich schnell den Überblick. Zumindest sorgt es dafür, dass man das Spiel wieder mindestens zweimal durchspielen muss um alle Aufgaben lösen zu können…

Die Grafik ist gewohnt sehr gut. Alle Figuren und Landschaften sind sehr detailliert und imitieren wirklich sehr gut die Filme. Wie schon in Batman 2 wurden alle Dialoge synchronisiert. Leider stimmen im deutschen jedoch nicht alle Sprecher mit denen der Filme überein. Schade. Hierfür gibt es einen kleinen Minuspunkt.

Wie zuvor gibt es wieder einen Multiplayer-Modus, bei dem man das Spiel zu zweit bestreiten kann. Entfernt man sich zu weit voneinander wird der Splitscreen aktiv – danke liebe Entwickler, dass ihr diese Neuerung beibehalten habt. An einigen Stellen spielen beide Spieler unabhängig voneinander. So kämpft zum Beispiel einer der Spieler als Gandalf gegen den Balrog in Moria, während der andere versuchen muss die Gemeinschaft des Ringes aus der Mine heraus zu führe. Solche Aktionen, die bereits in der Lego Star Wars – The Clone Wars- Version benutzt wurden, finde ich übrigens sehr schön. Dadurch erlebt man mehr von der Handlung, wenn man mit einem Freund zusammenspielt. Ohnehin sind die Lego-Spiele zu zweit eh sehr viel lustiger.

Gerade Fans der Filme werden das Spiel auf Grund seiner parodistischen Szenen lieben. Wer die Lego-Spiele vorher mochte muss das Spiel lieben. Und alle anderen sollten es lieben lernen, denn es ist wirklich großartig!

[Ich spiele übrigens die Computerversion mit einem Controller.]

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Gamescom 2012

Frei nach dem Motto „Let the Games begin“, ging es heute mit dem ersten Tag der Gamescom für „normale“ Besucher los, nachdem bereits gestern der Pressetag die Messe eröffnete. Wie bereits in den letzten Jahren war ich auch dieses Mal da um einige Spielneuheiten zu entdecken. Besonders gespannt war ich auf die Wii-U, die nun endlich auf einer deutschen Messe vorgestellt werden sollte und das trotz mangelndem Nintendostand.

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Der überfüllte Haupteingang. Am Nebeneingang war leider nicht viel weniger los… Anstehen Nummer 1!

Ni no Kuni, leider nicht angespielt, aber dennoch eine kleine Überraschung für mich, den die Credits vermerken unter anderem Studio Ghibli. Sowohl Gameplay als auch Grafik sahen sehr gut aus.

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Nach Harry Potter, Batman und Co erscheint nun Lego Herr der Ringe. Die Demo hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht, denn man steuert nicht nur viele verschieden Figuren mit der etablierten Steuerung, sondern erlebt auch epische Schlachtszenen!

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Der recht volle Sony Stand.

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Und endlich die Wii-U am Ubisoft Stand.

Plakate haben angekündigt, dass man irgendwo UZombie, eines der ersten Spiele für die Wii-U, ausprobieren kann. Leider war die Schlange so ewig lang, dass wir uns stattdessen für ein Sportspiel angestellt haben. Vielleicht kann ich UZombie noch Samstag nachholen (Wunschdenken…). Wahrscheinlich könnte man dort einen besseren Einblick in die Steuerung mit der Wii-U erhalten. Im Endeffekt hat auch Sports Conection ausgereicht um ein Gefühl für die neue Konsole zu bekommen.

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Gespielt wurde mit Tab und Kontroller. Kontroller zum Schlagen, Tab zum Werfen und Fangen…

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Das Tab liegt übrigens sehr gut in der Hand, ist recht gut verarbeitet, vom Gewicht her angenehm und von der Steuerung überraschend genau. Fazit: Die Konsole wird gekauft :3

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Danach wurden einige PS Vita Spiele getestet. Darunter Tekken vs. Street Fighter (Kampf gegen eine zweite Vita) und Little Big Planet (finde ich leider immer noch auf der PS3 sehr viel schöner).

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Assassins Creed 3 konnte ich leider nur von Außen sehen, da auch hier die Schlange viel zu lang (3 Stunden Wartezeit) war.

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League of Legends war auch unglaublich überlaufen. Dabei hätte ich gerne die neuen Helden getestet und/ oder einen Skin bekommen. Naja, vielleicht Samstag…

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Sim City hätte ich gerne ausprobiert (wird jedoch auch so wahrscheinlich gekauft), aber auch hier waren unglaubliche Menschenmassen vorhanden.

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Nach einem ersten Rundgang ging es für Katerboy zur Arbeit für Pietsmiet – der Let’s Player Gruppe. Oh ja, ich bin mit einem dieser Youtubemenschen zusammen ö_ö

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An einem Stand haben wir dann noch Elton entdeckt.

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R2D2 war auch unterwegs…

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Und dann mussten die Pietsmietis auch schon weiter filmen. Jay und Piet vor und Katerboy aka Sep hinter der Kamera.

Mit viel, viel Wunschdenken schaff ich es am Samstag noch zu UZombie, Sim City und Assassins Creed 3. Für alle von euch, die noch in den nächsten Tagen gehen kann ich nur empfehlen zu den Ubisoftständen zu gehen und die Wii-U zu testen. An den PS Vita-Ständen habt ihr auch gute Chancen etwas auszuprobieren. Vielleicht sehen wir uns dort. Folgt einfach der Pietsmiet-Traube.

Die Pietsmiet-Ergebnisse könnt ihr euch übrigens auf ihrem TV Kanal angucken: http://www.youtube.com/pietsmiettv

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„Ein Sturm zieht auf“ – Catwoman

Picture by www.funzine.hu | Idon't own this picture!

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Und es ist wahrscheinlich einer der großen Kinostürme der letzten Jahre – wenn man dem Publikum glauben darf. Vier Jahre nach dem zweiten Teil der Trilogie von Christopher Nolan, findet die Reihe nun ihren Abschluss. In Gotham sind mittlerweile acht Jahre vergangen. Harvey Dent wird als großer Held verehrt, während Batman alle Schuld an den letzten Kämpfen, Verbrechen und dem Tod Dents gegeben wird. Und somit vertrieben aus Gotham zieht sich auch Bruce Wayne immer weiter zurück. Seit Jahren hat ihn niemand mehr gesehen, geschweige den mit ihm gesprochen. Wayne Enterprises leidet unter diesem Verhalten, aber es ist vor allem Alfred – der Butler -, der nicht weiter mit ansehen kann, wie sein Herr dahinvegetiert.

Es bedarf einer überaus flinken Diebin, die in Wayne Manor einbricht und Bruce bestiehlt, um ihn wachzurütteln. Doch Bruce hat seine Kräfte verloren. Er ist nicht mehr so wendig, schnell und stark, wie gewohnt. Das laufen fällt ihm schwer und gerade als er in seinen Batmananzug schlüpft wird ihm klar wie schwer die kommenden Kämpfe werden.

Und obwohl die Stadt scheinbar auch ohne Batman funktioniert, muss sie schnell begreifen, dass sie einen Helden brauchen, denn unterhalb von Gotham sammelt sich eine Arme von Ausgestoßenen, die unter der Leitung von Bane einen Aufstand der Extraklasse plant. Wird sich Bateman erneut aufrichten können?

Wieder einmal zeigt Nolan ein Feuerwerk aus Effekten und Explosionen. Zusammen mit der wirklich beeindruckenden Musik von Hans Zimmer ergibt dies ein wundervolles, graues Grundszenario. Die Schauspieler dazu passen wirklich hervorragend und überzeugen allesamt in ihren Rollen. Ich mag die neue Variante von Catwoman und der Levitt-Gordan Polizist ist auch sehr wunderbar.

Sehr witzig fand ich die ganzen Szenen, die sich an der Französische Revolution orientiert haben. Wirkte im ersten Moment im Film etwas verwirrend, war dann jedoch sehr, sehr passend. Was mir wirklich gut gefallen hat war, dass der Film die ersten sinnvoll weiterführt und sie vor allem zu einem wirklich gutem Abschluss bringt – natürlich mit einer Möglichkeit für eine Fortsetzung. Im Endeffekt kann ich diesen Film wirklich nur empfehlen. Punkt!

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Das Zeitalter der Superhelden

Es ist langsam schon auffällig wie viele Superhelden die Kinoleinwand besiedeln. Meistens als Comicverfilmung, manchmal auch nur als Anspielung an bekannte Helden. Betrachtet man alleine die letzten zehn Jahre, so scheinen die Helden eine äußerst erfolgreiche Zeit gehabt zu haben: Spiderman, Hulk, The Avengers, Batman, The Incredibles, Buzz Lightyear, die Watchmen, Cap. America, Ironman, die X-Men, Superman, die Fantastic Four und wie sie nicht alle heißen. Auffällig oft sind sie Männer. Viel zu oft tragen sie hautenge Anzüge. Immer kämpfen sie nicht nur gegen die Superbösewichter des Universums, sondern auch ihren eigenen Alltag.

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I don’t own any of these pictures!

Heutzutage müssen Helden nicht nur zeigen, dass sie unbesiegbar sind, sondern, dass sie eben auch ganz normale menschliche Schwächen haben. Ein Defizit, welches sie verletzlich, menschlich und dadurch zu potenziellen Einnahmequellen macht. Eine Theorie, die durch Kinobesuchszahlen immer wieder belegt wird. Erst durch ihre menschliche Seite können die Helden von heute ihr eigentliches Potenzial erwecken, denn erst durch den Wunsch jemanden retten zu wollen – oder häufig sogar die ganze Welt – wachsen sie über sich selbst hinaus und werden zu dem Helden, der sie die ganzen Zeit hätten sein können, wozu sie jedoch nicht die geeignete Kraft aufbringen konnten.

Es ist erstaunlich, dass gerade dieser Trend – verletzter Mensch wird zum Held, tote Eltern, rettet Menschen, verliebt sich, muss Geliebte beschützen und gegen Feind aus der Vergangenheit kämpfen – sich immer wieder in neuen Formen wiederholt und langsam in andere Medien und Filmgenre einfällt. Den klassischen Superhelden scheint es nicht mehr geben zu müssen. Stattdessen können „gewöhnliche“ Menschen über sich hinauswachsen. Dafür müssen sie noch nicht einmal in der nähe eines Sonnensturms gewesen, von einer radioaktiven Spinne gebissen oder an sonst einem Unfall beteiligt gewesen sein.

Und obwohl das Angebot an Alltagshelden zunimmt, scheint sich das Filmpublikum weiter nach großen Superhelden zu sehnen. Es scheint beinahe so, dass sich in diesem entmythologisierten Zeitalter die Menschen nach etwas „Magie“ und der Gewissheit „irgendwer wird uns alle retten“ sehnen. Ein Sehnen, welches logischer Weise durch das Fantasy-Genre bedient werden sollte. Doch was Fantasy-Filme häufig nicht bieten ist eine direkte Verhandlung mit unserer Welt. Natürlich rettet Harry nicht nur die Zaubererwelt, sondern auch unsere, doch kommt unsere dabei zu kurz. Und die Gefährten kämpfen auch als Menschen um Mittelerde, doch ist dieses eben auch nicht unsere Welt. Hinzu kommen unsere Alltagsprobleme, welche keineswegs mit denen der Elben und Hobbits übereinstimmen.

Es braucht also einen menschlichen Superhelden, gerne auch in hautengem Anzug, der aus seinem Büro in die Welt tritt, sich ein Kostüm überzieht und die Welt retten geht. Nicht weil er es muss, sondern weil er es will. Weil er die Fähigkeit dazu hat nicht nur alle Menschen vor einem Tyrannen zu beschützen, sondern, weil er dadurch die beschützen kann, die er liebt. Damit er nicht noch einmal jemanden geliebtes verlieren muss. Und wenn doch, dann wird der Tod ihn stärker machen.