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X-Men Apocalypse: Film vs. Comic

X-Men Apocalypse ist bereits der dritte Film des neuen X-Men Franchise. Die Geschichte um Apokalypse selber gehört zu einer der beliebtesten Serien innerhalb der X-Men Comics. Doch können Film und Comic miteinander mithalten?

X-Men: Apocalypse Film vs. Comic

Es ist bereits der fünfte X-Men-Film an dem Bryan Singer mitarbeitet. Wieder mal führt er uns mit seinem beliebten Team (sowohl Schauspieler, als auch Produktionsteam) in die Welt von X-Men. Dieses Mal spielt die Handlung etwa zehn Jahre nach X-Men: Days of future past in welchem Wolverin die Vergangenheit ändern musste um die Zukunft zu retten.

Charles Xavier hat seine Schule für Kinder mit besonderen Fähigkeiten wieder eröffnet und trainiert nun dort junge Mutanten wie zum Beispiel Jean Grey (Marvel Girl / Phoenix), Scott Summers (Cyclops) und Jubilation Lee (Jubilee). Doch eine neue Macht erhebt sich, die diesen Frieden für immer zerstören möchte: Apokalypse, der erste Mutant, der alle Mutanten vereinen und alle Menschen vernichten möchte. Um seinen Plan in die Tat umzusetzen beginnt er Mutanten für sich zu rekrutieren.

Erzählt wird diese Geschichte, wie schon gewohnt, in großen Bildern, sehr guten 3D-Animationen und untermalt von einem Mix klassisch klingender Musik und 80er-Jahre Popmusik. Zwischendrin läuft Quicksilver besonders schnell durchs Bild und rettet den Tag. Ab und an gibt es Momente zwischen Prof. X und Magneto, die über das gute in den Menschen diskutieren.

Kennen wir und haben wir bereits in einigen X-Men-Filmen so oder so ähnlich gesehen. Was nicht bedeutet, dass es sich um einen schlechten Film handelt. X-Men: Apocalypse ist ein sehr guter Action-Film der deutlich immer noch besser ist als fast jeder Film, der aus dem Haus Disney-Marvel stammt. That said… lasst uns anfangen den Film zu zerpflücken!

Epischer Comic, unbedrohlicher Film

Die Zeit der Apokalypse-Erzählung ist definitiv eine der düstersten der X-Men-Geschichten und ehrlich gesagt bezweifelt man lange, dass es einen Ausweg aus diesem Handlungsstrang geben könnte. Erzählt wird die Geschichte von Charles Xaviers Sohn, der in die Vergangenheit reist um Magneto zu töten. Stattdessen tötet er aus Versehen seinen eigenen Vater. Die Ereignisse werden rasch um die ganze Welt übertragen wo Apokalypse von den Ereignissen erfährt und seine Chance sieht die Welt an sich zu reißen.

Die Comics erzählen nun wie sich die Welt unter der Herrschaft von Apokalypse verändert hat. Xaviers Schule wurde niemals gegründet und somit auch nicht die Superheldengruppe der X-Men. Stattdessen versucht Magneto den Traum seines Freundes wahr werden zu lassen und versucht so viele Mutanten und Menschen wie möglich zu retten und ihnen ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.

Immer wieder springt diese Reihe zu den verschiedenen bekannten Mutanten und zeigt wie es ihnen ergangen ist. Die einzige Hoffnung dabei aus diesem Kreislauf des Elends zu entkommen, ist ein sonderbarer Fremder, der behauptet, dass er aus einer parallelen Welt kommt und das der Lauf der Geschichte wieder hergestellt werden muss. Von nun an ist es nicht mehr nur das Ziel zu überleben, sondern eine bessere Zukunft für alle zu finden.

Wie so häufig in den X-Men-Comics wird eine sehr, sehr düstere Geschichte erzählt. Es geht nicht darum Apokalypse aufzuhalten, bevor er die Macht ergreifen kann, es geht mehr oder weniger darum in dieser zerstörten Welt zu überleben und zumindest einen winzigen Funken der Hoffnung zu zünden.

Die beginnende Zerstörung, die wir innerhalb des Films am Rande sehen – nie wahrgenommen als wirkliche Bedrohung, denn niemand stirbt wirklich (oder wenn kann er durch Zeitreisen gerettet werden) –, hat innerhalb des Comics ihren Höhepunkt erreicht. Hier geht es um einen übermächtigen Gegner, dem sich niemand entziehen kann und vor dem selbst Magneto und seine Gruppe von Mutanten, nur fliehen können. Xavier ist tot und mit ihm viele andere Mutanten, die nicht rechtzeitig gerettet werden konnten.

Im Film fühlt sich die ganze Situation sehr viel entspannter an. Nicht einmal zehn Mutanten kämpfen gegen Apokalypse um ihn aufzuhalten. Natürlich sind diese zehn X-Men besonders stark und vollkommen ausreichend, dennoch wirkt er nur wie einer von vielen Gegnern, die es zu besiegen gilt, bevor Jean endlich ihre Phoenix-Kräfte entfesseln darf. Einer von diesen durchgedrehten Mutanten, der mit seinen wirren Ideen alle in Gefahr bringt, aber eben auch nicht gefährlich genug ist um wirklich die Welt oder gar die USA zu erobern.

Warum nicht eine X-Men-Geschichte nach einer Niederlage ansiedeln?

Bis jetzt wirkt es so, als müssten Superhelden-Geschichten immer positiv erzählt werden. Selbst wenn die Erde am Rand der Zerstörung steht, darf dieser schmale Grad natürlich nie übertreten werden. Im letzten Moment erscheint immer ein Held in schimmernder Rüstung und rettet den Tag. Eventuell ist am Rande ein unbedeutender Nebendarsteller umgebracht worden oder jemand, von dem bereits eh alle Kinobesucher vorher wussten, dass sein Vertrag ausgelaufen ist.

Dabei zeigen uns im Moment erfolgreiche Comic-Serien – The Walking Dead und Jessica Jones –, dass die Geschichten alles andere als positiv sein müssen um beim Publikum gut anzukommen. The Walking Dead spielt vollkommen in einer postapokalyptischen Welt, die von Zombies beherrscht wird. Jessica Jones, Protagonistin der gleichnamigen Serie, ist ein vollkommen labiler Held, dem man nicht wirklich über den Weg trauen kann.

Solch ein Setting bräuchte man sich – praktischer Weise – für die X-Men nicht einmal ausdenken. Die Geschichte rund um Apokalypse spielt in eben solch einer postapokalyptischen Welt und auch während des Days of future past-Handlungsstrangs ist es nicht gerade eine positive Welt, in der unsere Helden leben.

Beides wurde in den Filmen nur am Rande angedeutet. Days of future past beginnt mit der düsteren Zukunft um Logans Motivation für die Zeitreise – und damit einen Reboot der bisherigen Handlung – zu erklären. Apokalypse deutet zwar an, welche Konsequenzen ein Sieg von Apokalypse hättet, spielt aber eben nicht in jener Zeit.

Warum nicht also einmal die Bösen gewinnen lassen? Warum nicht die Welt der Filme in das Chaos stürzen und zeigen wie sich die X-Men nach Jahren des Überlebenskampfes neu formieren um alles auf eine Karte zu setzen und vielleicht doch noch die Welt zu retten? Bitte erzählt nicht noch eine Geschichte in der Schach als Metapher zwischen Gut und Böse benutzt wird. Traut euch etwas neues zu schaffen! Erzählt Geschichten in denen Helden sterben und nicht wieder kommen. Und wenn der Kinoerfolg vollkommen verwert bleibt und die Kritiken schlechter werden, dann kann man immer noch Wolverin oder Kitty oder Bischop durch die Zeit schicken, das Franchise rebooten und eine neue Geschichte erzählen in der am Ende alles gut ist.

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OuMi: Marvel-Power

Irgendwie wird es hier seit Tagen nicht mehr richtig hell. Leider sieht man dies auch auf dem heutigen Outfitfoto. Es kommt eher schlicht und gemütlich daher und ist damit genau das richtige für diese regnerischen Maitage:

Marveloberteil

Das Oberteil stammt von Primark und der Rest von H&M. Der Pulli ist unglaublich gemütlich. Und wie man sehen kann bin ich endlich wieder vernünftig blond. Am Wochenende hat sich J-chan meiner Haare angenommen. Danke dafür!

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Das Zeitalter der Superhelden

Es ist langsam schon auffällig wie viele Superhelden die Kinoleinwand besiedeln. Meistens als Comicverfilmung, manchmal auch nur als Anspielung an bekannte Helden. Betrachtet man alleine die letzten zehn Jahre, so scheinen die Helden eine äußerst erfolgreiche Zeit gehabt zu haben: Spiderman, Hulk, The Avengers, Batman, The Incredibles, Buzz Lightyear, die Watchmen, Cap. America, Ironman, die X-Men, Superman, die Fantastic Four und wie sie nicht alle heißen. Auffällig oft sind sie Männer. Viel zu oft tragen sie hautenge Anzüge. Immer kämpfen sie nicht nur gegen die Superbösewichter des Universums, sondern auch ihren eigenen Alltag.

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I don’t own any of these pictures!

Heutzutage müssen Helden nicht nur zeigen, dass sie unbesiegbar sind, sondern, dass sie eben auch ganz normale menschliche Schwächen haben. Ein Defizit, welches sie verletzlich, menschlich und dadurch zu potenziellen Einnahmequellen macht. Eine Theorie, die durch Kinobesuchszahlen immer wieder belegt wird. Erst durch ihre menschliche Seite können die Helden von heute ihr eigentliches Potenzial erwecken, denn erst durch den Wunsch jemanden retten zu wollen – oder häufig sogar die ganze Welt – wachsen sie über sich selbst hinaus und werden zu dem Helden, der sie die ganzen Zeit hätten sein können, wozu sie jedoch nicht die geeignete Kraft aufbringen konnten.

Es ist erstaunlich, dass gerade dieser Trend – verletzter Mensch wird zum Held, tote Eltern, rettet Menschen, verliebt sich, muss Geliebte beschützen und gegen Feind aus der Vergangenheit kämpfen – sich immer wieder in neuen Formen wiederholt und langsam in andere Medien und Filmgenre einfällt. Den klassischen Superhelden scheint es nicht mehr geben zu müssen. Stattdessen können „gewöhnliche“ Menschen über sich hinauswachsen. Dafür müssen sie noch nicht einmal in der nähe eines Sonnensturms gewesen, von einer radioaktiven Spinne gebissen oder an sonst einem Unfall beteiligt gewesen sein.

Und obwohl das Angebot an Alltagshelden zunimmt, scheint sich das Filmpublikum weiter nach großen Superhelden zu sehnen. Es scheint beinahe so, dass sich in diesem entmythologisierten Zeitalter die Menschen nach etwas „Magie“ und der Gewissheit „irgendwer wird uns alle retten“ sehnen. Ein Sehnen, welches logischer Weise durch das Fantasy-Genre bedient werden sollte. Doch was Fantasy-Filme häufig nicht bieten ist eine direkte Verhandlung mit unserer Welt. Natürlich rettet Harry nicht nur die Zaubererwelt, sondern auch unsere, doch kommt unsere dabei zu kurz. Und die Gefährten kämpfen auch als Menschen um Mittelerde, doch ist dieses eben auch nicht unsere Welt. Hinzu kommen unsere Alltagsprobleme, welche keineswegs mit denen der Elben und Hobbits übereinstimmen.

Es braucht also einen menschlichen Superhelden, gerne auch in hautengem Anzug, der aus seinem Büro in die Welt tritt, sich ein Kostüm überzieht und die Welt retten geht. Nicht weil er es muss, sondern weil er es will. Weil er die Fähigkeit dazu hat nicht nur alle Menschen vor einem Tyrannen zu beschützen, sondern, weil er dadurch die beschützen kann, die er liebt. Damit er nicht noch einmal jemanden geliebtes verlieren muss. Und wenn doch, dann wird der Tod ihn stärker machen.