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Nom Nom Galaxy: Mit Robotern im Weltraum Suppen produzieren [Videospielkritik]

Nom Nom Galaxy für die Playstation 4 ist einer dieser Indietitel, von dem gefühlt kein Konsolenspieler etwas gehört hat, bevor es bei Playstation Plus als kostenloses Monatsspiel auftauchte, inklusive mir. Dabei macht es genauso süchtig, wie es knuffig ist.

Das Spiel aus dem Jahr 2015 folgt einer relativ einfachen Handlung: Am Anfang einer jeden Mission landet man auf einem unbekannten Planeten. Auf diesem gilt es Zutaten für Suppen zu finden, Rezepte zu erforschen, Pflanzen anzubauen und fertige Suppen mit Raketen auf andere Planeten zu liefern. Trifft man den Geschmack der Bevölkerung gibt es Punkte. Schafft man es vor seinem Gegner genügend Suppen zu produzieren, so gewinnt man die Mission. Doch Vorsicht ist geboten: den finsteren Gegenspielern ist jedes Mittel recht um den Suppenmarkt zu erobern und so ist man auch nicht vor Angriffen aus dem All geschützt.

Nom Nom Galaxy Ingame-Bild

Nom Nom Galaxy Ingame-Bild. Quelle: playstation.com

Die Spielmechanik erinnert währenddessen an Spiele wie Terraria aus dem Jahr 2011. Mit einer Säge und seinen bloßen Fäusten ausgerüstet buddelt man sich durch die Erde, baut Material für die eigene Suppenfabrik ab und sammelt Zutaten, die überall auf dem Planeten wachsen. Verkompliziert wird der Abbau durch Erdrutsche, Wassereinschlüsse, zurückschlagenden Pflanzen wie den Monstertomaten und der Tatsache, dass man auf fremden Planeten nicht Atmen kann und somit darauf achten muss, dass einem der Sauerstoff nicht ausgeht.

Klar, diese Mechanik fasst im Grunde alle farming Spiele der letzten Jahre zusammen. Im Grunde könnte man sagen, dass es sich um eine Art Minecraft in 2D handelt. Dennoch gibt es ein paar entscheidende Unterschiede, die das Spiel positiv aus einer großen Masse von ähnlichen Spielen hervorhebt.

Terraria mit Spielende

Während es bei vielen Spielen dieser Kategorie mehr oder weniger darum geht endlos weiter Materialien zu sammeln und neue Gebäude zu bauen oder eventuell noch die eigene Ausrüstung zu verbessern, gibt es bei Nom Nom Galaxy jeweils abgeschlossene Level mit einem fest definierten Spielziel. Zum einen steht natürlich die möglichst schnelle Suppenproduktion im Vordergrund, zum anderen versucht man über alle Missionslevel hinweg alle Zutaten und Rezepte zu entdecken.

Zudem gibt es eine sehr gut geregelte Tagesgrenze, die das Spiel zusätzlich erschwert. Nach einigen Minuten endet euer Tag und ein neuer beginnt. Zutaten die bis dahin nicht verwendet wurden, verfallen. Ihr müsst euch also gegen Tagesende bemühen all eure Zutaten schnell zu verwerten. Gerade zu beginn des Spiels unterschätzt man diesen Faktor schnell und verschwendet dadurch wertvolle Lebensmittel, die an anderer Stelle dann fehlen.

Wer die Missionen alleine zu langweilig findet kann im lokalen Kooperations-Modus mit einem Freund zusammen spielen oder sich über das Internet mit Freunden und Fremden zu Spielen treffen. Außerdem bietet das Spiel auch einen „Endlosmodus“, indem man ohne Missionsziel ewig lange Planeten erforschen und neu neue Suppen entdecken kann.

50er-Jahre-Plakatoptik und heitere Fiesta-Musik

Die Grafik besteht aus einem recht hübschen Mix verschiedener Stile. Zum einen findet man ‚klassische‘ Elemente aus anderen mining-Spielen. Die 2D-Grafik, bei der man sich in vier Himmelsrichtungen bewegen kann, die Pixeloptik, die fast schon an Spiele der 80er- und 90er-Jahre erinnert und natürlich die Einfachheit der Umgebung.

Gleichzeitig sehen die Texturen, Textfelder und Detailmodelle eher aus wie Werbeplakate der 50er-Jahre. Verstärkt wird dieser Effekt durch papierartige Texturen, die über die einzelnen Modelle gelegt wurden und natürlich der Farbgebung, die die Farbwelt eben jener Werbeposter aufnimmt. Besonders intensiv sieht man diesen Effekt bei den kleinen Rezeptkarten, die eingeblendet werden, sobald ein neues Rezept gefunden wurde.

Die Musik überzeugt vor allem durch ihre fast vollständige Unauffälligkeit. Sie begleitet den Spieler nebenbei, ohne hektisch oder aufdringlich zu wirken. Nur gegen Ende eines Tages erinnert sie einen eindringlich daran, dass man sich in Sicherheit bringen sollte. Auch bei Angriffen warnt sie einen, sowie sie sich auch bei Erfolgen mit dem Spieler freut. Die kleine Fiesta-Musik, die in diesen Momentan ertönt, wird zu einem freudigen Begleiter.

Kurzweiliges Spiel für vergnügte Stunden zu zweit

Die Optik, die abgeschlossene Musik, der Stille Humor, der Titel und der lokale Kooperations-Modus haben gemeinsam dafür gesorgt, dass ich recht schnell relativ süchtig nach diesem Spiel geworden bin und es mehr oder weniger innerhalb eines Wochenendes mit meinem Freund durchgespielt habe. Es war mal wieder schön ein Spiel zu spielen, bei dem man innerhalb von kurzer Zeit das Ende erreichen kann.

Natürlich gibt es keine wirkliche Handlung, aber für einen vergnügten Spieleabend zu zweit, braucht es nicht immer eine aufwendige Story um gemeinsam Spaß zu haben. Mir hat das Spiel sehr viel Spaß gemacht und ich kann es euch allen nur sehr ans Herz legen. Ich glaub auch für Paare, bei denen einer nicht unbedingt gerne zockt, ist dies eine gute Möglichkeit um gemeinsam etwas zu spielen.

// Das Spiel ist übrigens auch für den PC erschienen.

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Im Gespräch mit: PietSmiet

Das Internet ist voller Möglichkeiten. Nicht nur was das surfen betrifft, sondern vor allem, wenn es um das kreative austoben geht. Nachdem bereits Nin-chan von Bloody Cross erklärt hat, was es bedeutet eine/n Design-Website/ Online-Shop zu führen, zeigt uns heute PietSmiet, dass hinter Let’s Plays mehr steckt, als nur Videospielaufnahmen.

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Wonderland: Magst du dich kurz vorstellen?

PietSmiet: Hallöchen, ich bin der Piet und ich veröffentliche über die Videoplattform Youtube mit meinem Team täglich zahlreiche Let’s-Play-Videos. Dabei handelt es sich um Videos über Videospiele, in denen wir unseren Fortschritt ungeschnitten dokumentieren und kommentieren.

Es erscheinen immer wieder neue Let’s Player, die auch sehr schnell wieder verschwunden sind. Woran liegt das?

Es erscheinen täglich unzählige neue Let’s Player, von denen viele nach kurzer Zeit die Arbeit wieder einstellen. Das liegt einerseits daran, dass sie nicht damit gerechnet haben, dass Let’s Plays tatsächlich Arbeit sein können – inklusive Community-Arbeit etc. Andererseits liegt es daran, dass sich viele bereits nach kurzer Zeit Geld, Fame und Frauen gewünscht haben und dieser Wunsch einfach unrealistisch ist.

In einem Jahr habt ihr über 1500 Video erstellt. Wie schafft ihr durchzuhalten?

Wir schaffen es durchzuhalten, weil die Resonanz unserer Zuschauer einmalig ist. Ernsthaft, das ist kein PR-Gewäsch: Ich glaube wir haben die besten Zuschauer überhaupt. Sie sagen, wenn sie etwas scheiße finden und wir reagieren darauf. Trotzdem wissen sie Arbeit, die sie gut finden, entsprechen wert zu schätzen. Es gibt kaum Flamer, es gibt sehr viel Lob und sehr viel konstruktive Kritik. Auf einer Plattform wie Youtube ist das nicht der Standard.

PietSmiet TV wurde jetzt eröffnet. Bisher testest nur du Spiele an. Wird sich das noch ändern?

Ja, für PietSmiet TV wird es in Zukunft deutlich mehr geben als nur Angetestet-Videos. Der erste Prototyp von der wöchentlichen Show PietSmiet TV ist bereits ausgestrahlt und das Feedback wird aktuell ausgewertet. Auf Grund dessen wird dann eine ähnliche Sendung umgesetzt. Hinzu kommen noch zahlreiche andere Format-Ideen, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden sollen und von denen ich noch nichts verraten möchte :-)

„erste Prototyp von der wöchentlichen Show PietSmiet TV“

Und worauf können sich eure Follower in Zukunft noch freuen?

Unsere Zuschauer können sich in Zukunft auf das freuen, das sie bereits kennen und bestenfalls lieben gelernt haben. Wir versuchen wirklich jeden Tag zur gleichen Uhrzeit eine neue Folge einer laufenden Staffel zu veröffentlichen. Sowas sieht man auf Youtube nicht gerade häufig. Gleichzeitig arbeiten wir an zahlreichen innovativen Ideen, die ich einfach noch nicht verraten möchte ^^ Aber beispielsweise Minecraft wird immer ein wichtiges Thema für uns bleiben.

Könntet ihr Probleme bekommen, wenn ACTA durchkommt?

Vor ACTA haben wir nicht wirklich Angst, da wir über unsere Partnerschaft mit GameStar relativ gut abgesichert sind. Trotzdem lehnen wir einen Gesetzesentwurf wie ACTA strikt ab, da er viel mehr verschlechtern als verbessern würde.

Zum Schluss noch einen Tipp an Let’s Play-Neulinge?

Let’s Play-Neulinge sollten beachten, dass es immer besser ist man selbst zu sein als jemanden nachzumachen. Außerdem ist ein hoher technischer Standard wie eine gute Mikrofon-Qualität und eine HD-Auflösung Pflicht. Aber selbst dann ist es schwierig aus der Masse hervorzustechen. Man sollte sich ein Merkmal suchen, dass einen besonders macht. Und sich mächtige Partner wie GameStar suchen, sobald man einige Klicks pro Tag vorweisen kann.

PietSmiet und Co. auf einen Blick:

PietSmiet startete 2011 voll durch. Mit ihren Let’s Plays eroberten die sechs Zocker-Jungs nicht nur fast 60.000 Abonnenten und heimsten einige Youtubepreise ein, sondern wurden darüber hinaus auch zum Let’s Player des Jahres 2011 gewählt. Über 1500 Videos sind bisher entstanden und es werden täglich mehr. Von Fun-Games (z.B. Minecraft und Terraria), bis zum ernsten Shooter (Battelfield und Co.) ist bei diesen Jungs alles vertreten.

Kostprobe gefällig?