Es wird euch vielleicht nicht überraschen, aber ich habe ein großes Herz für Nerds. Vermutlich, weil ich selber zu dieser Gruppe gehöre, trotz allem jedoch versuche mit „nicht-Nerds“ befreundet zu sein. Sonderbarerweise werde ich momentan nicht nur jede Woche mindestens einmal als Nerd bezeichnet, sondern seit die Hipsterbewegung aufgekommen ist, auch regelmäßig als Hipster. Seltsam, dass Nerd-Verhalten langsam zu einem Trend wird.
Wie auch immer. Der heutige Eintrag soll sich nicht nochmals um Hipster drehen, sondern auf Nerds in diversen Medienformen eingehen. Starten wir also mit einer Serie von Nerds, über Nerds und für Nerds…
Pictures by: watchtheguild.com, cbs.com and geekandsundry.com
The Guild
Und wo könnte dies besser funktionieren als im Internet? Auf diese Idee kam 2007 die Schauspielerin Felicia Day (Girls United Again, Buffy, Eureka) und begann kurzerhand eine Webserie zu entwickeln, schreiben, produzieren und zu spielen, die momentan aus sechs Staffeln besteht. Die Serie in Form von kurzen Youtubevideos, erzählt die Geschichte des Gamermädchens Codex, die gemeinsam mit ihren Freunden das Spiel The Game spielt. Während sie jedoch mit ihren Guildenmitgliedern spielt und permanent mit ihnen per Headset verbunden ist, hat die Menschenscheue Codex jedoch noch keines der Guildenmitglieder im wahren Leben getroffen. Dies soll sich schnell ändern, als sich herausstellt, dass ihr eines der Gulidenmitglieder folgt.
Von dort an beginnen die Guildenmitglieder sich immer wieder im realen Leben zu begegnen und werden dadurch immer weiter zusammengeschweißt. Anders als bei großen TV-Produktionen wurde hier nicht darauf geachtet, dass auch Nicht-Nerds die Gespräche verstehen. Wenn die Guildenmitglieder anfangen über die neuesten Quests, Erweiterungen und Items zu diskutieren kann man schnell den Faden verlieren, wenn man keine MMORPGs spielt. Wer sich jedoch in dem Nerd-Universum auskennt, wird sehr gut unterhalten und das nicht wie so oft auf Kosten der Nerds, sondern mit ihnen zusammen. Gleichzeitig werden viele Probleme genannt, welche durch extremes zocken aufkommen können oder die gar durch Computerspiele verschleiert werden sollen.
Codex beispielsweise ist extrem Menschenscheu und schüchtern. Durch ihre Spielfigur versucht sie diesen Problemen aus dem Weg zu gehen. Andere sehen Konflikte zwischen ihrem Real-Life, ihrer Arbeit oder ihrer Familie und dem Spiel. Das relativ ungeschönte Bild, welches die Serie vermittelt, in Verbindung mit der Herzlichkeit, mit der Nerds und insbesondere die Guilde betrachtet werden, erweckt ein lebhaftes Bild der Gamer-Gemeinschaft. Dieses zeigt zwar die dunklen Seiten, stellt jedoch vor allem auch gute Erfahrungen in den Vordergrund um so ein Rundes Bild von Nerds zu vermitteln.
The Big Bang Theory
Ganz anders die CBS-Serie The Big Bang Theory. Die Serie versucht Nerd-Verhalten zu erklären, während sie sich zum größten Teil darüber lustig macht. ‚Haha, du spielst Videospiele.‘, ‚Haha, du interessierst dich für Wissenschaft.‘ oder ‚Haha, du hast Probleme im Umgang mit Menschen‘, werden verwendet um eine Grundstimmung zu schaffen. Die armen Nerds schaffen es zu Beginn nicht eine Freundin zu finden, weil sie zu viel Zeit mit Videospielen und Comics vertrödeln. Sie sind darüber hinaus zu schlau und stehen sich dadurch ständig selber im Weg. Im großen und ganzen werden die verrückten Nerds dabei vor allem als ulkig, seltsam und verschroben dargestellt. Die erwachsenen Männer verhalten sich wie Kinder, die immer wieder von ihren Eltern in ihre Schranken verwiesen werden müssen.
Natürlich gibt es auch positive Elemente und irgendwie schaffen es die vier Freundinnen zu finden, normal zu leben und gar Sympathien beim Zuschauer auszulösen. Für alle Nicht-Nerds ist die Serie jedoch nur wieder eine Bestätigung, dass Nerds komisch sind und man am besten nichts mit ihnen zu tun haben sollte.
Felicia Day: The Queen of the Nerds
Was mich wieder zurück bringt zu der bezaubernden Felicia Day. Die erfolgreiche Schauspielerin, die vor allem aus verschiedenen Serien bekannt ist, ist hübsch, klug und bekennende Nerd-Frau. Sie mag Videospiele, Comics und das ganze seltsame Zeug. Und vor allem sagt sie nicht nur, dass sie all diese Dinge gerne mag und tun, nein, sie stellt es auch auf ihrem Blog Geek and Sundry unter Beweis. Dort zeigt sie Videos von Dingen, die sie bewegen und interessieren. Zu ihrer Unterstürtzung eilen einige bekannte Serienschauspieler, mit denen sie zusammengearbeitet hat, und die mit ihr zusammen Videospiele testen, DIY-Kram erstellen oder über diverse Themen diskutieren. Daneben gibt es auch Videos von diversen Mitnerds, die sie durch ihre Seite unterstützt.
Großartig!! Ich kenne Felicia Day aus „Supernatural“ und bin ganz begeistert.