Breath of the Wild: 100% Liebe [Videospielrezension]

Breath of the wild ist eines der besten Videospiele, welches jemals gemacht wurde. Punkt. Geht es euch kaufen. Ausrufezeichen. Genau so klingt genau jede Rezension, die man zu Nintendos neuem Titel Breath of the Wild, der zeitgleich für die Wii U und die neu erschienen Nintendo Switch erschienen ist, liest. Aber ist das Spiel wirklich so fantastisch wie alle sagen? Ein Blick auf Breath of the Wild nach 80 Stunden Spielzeit.

Endlich geht es mit The Legend of Zelda auf der Nintendo Switch mit Breath of the Wild weiter.

Screenshot aus Breath of the Wild von Nintendo

Breath of the Wild beginnt in einem Schrein, indem der Held – Link – nach einem hundertjährigen Schlaf erwacht. Ohne Erinnerungen betritt er ein vollkommen zerstörtes Hyrule. Die Menschen haben dieses Gebiet fast vollständig verlassen, wenn sie das Glück hatten dem alles vernichtenden Krieg zu entgehen. Doch was ist vor hundert Jahren eigentlich geschehen?

Genau so ließe sich grob die Grundhandlung von The Legend of Zelda: Breath of the Wild zusammenfassen. Oder um es kurz zu machen: Link muss wieder einmal Zelda und Hyrule vor Ganon retten. Es ist die Handlung von ungefähr jedem Zelda-Spiel, welches jemals herausgebracht wurde und dennoch ist es nicht einfach ein Klon von Twilight Princess oder Ocarina of Time, sondern es entfaltet seine ganz eigene Welt.

Open World-Spiel mit phänomenalen Gameplay

Allein dadurch, dass das Spiel das erste Open World-Zelda ist, kann es nur anders sein als alle andere Teile. Der Spieler selbst kann bestimmen was er tun möchte. Direkt zum Schloss gehen und versuchen Ganon auszulöschen? Mit dem Pferd tagelang durch Hyrule reiten? Erinnerungen sammeln? Nebenquests erfüllen? Waldgeister unter Steinen hervorziehen? Dem Spieler stehen alle Türen offen und das kann schnell auf die Nerven gehen, den in vielen bereichen gibt es keinerlei Anleitung. Niemand nimmt einen an der Hand und sagt: „Zu diesen Orten musst du reisen um deine Erinnerungen zurück zu bekommen.“ oder gibt uns konkrete Hinweise. Alles muss selber erarbeitet werden. Wer Glück hat und den richtigen NPC zur richtigen Zeit trifft, erfährt wo man hin muss, wie man kocht oder ein Pferd reitet. Man kann natürlich auch einfach ausprobieren was man so alles mit den vielen Knöpfen des Controllers anstellen kann.

Genau dieses macht viele Spieler wahnsinnig, die dann doch daran gewöhnt sind, dass es irgendwo einen roten Pfaden – außerhalb der Haupthandlung, die man in beliebiger Reihenfolge durchlaufen kann – gibt. Es ist aber auch jene Sache, die Breath of the Wild auf eine Stufe zu Spielen wie Mordors Schatten bringt.

Vollkommene Freiheit bedeutet eben genau dies: Die Freiheit alles zu tun und zu erleben, wie es der Held von Hyrule erleben würde. Und dies bedeutet eben auch, dass man zufällig die richtigen Dinge in einen Kochtopf werfen muss um leckeres und vor allem heilendes Essen zu kochen, oder per Zufall einen Ort von einem Foto wiedererkennt. So funktioniert das richtige Leben und wer ein richtiges Abenteuer erleben möchte, der muss eben auch nach Schreinen suchen und bekommt nicht einfach einen fetten leuchtenden Punkt auf einer Karte angezeigt.

Obwohl, um fair zu sein, muss man natürlich zugeben, dass das Spiel die Spieler nicht vollkommen hilflos zurücklässt. Die bereiche der Haupthandlung werden auf der Karte angezeigt und in wenigen Gesprächen findet man zumindest heraus wie man sich gegen die Kält oder Hitze schützt. Ansonsten kann man sich darüber freuen auf wie viele verschiedene Arten man in Hyrule sterben kann und wie schnell man dazu lernt, dass alle Umwelteinflüsse potenziell tödlich sein können. Ob man beim Klettern abrutscht, ertrinkt, vom Blitz getroffen wird, erfriert, verbrennt oder einfach von einem Gegner – und sei er einfach eine Ziege, die man ärgert – besiegt wird, die ganze Welt kann eine potenzielle Todesfalle sein. Und ja, so ist das Leben nun einmal, wenn man versucht im Gewitter einen Berg zu erklimmen oder in einem dünnen Shirt durch den Schnee stapft.

Tolle Grafik, seltsam viele Tasten und atmosphärische Musik

Viele Menschen mögen den papierartigen look nicht, den die letzten Zelda-Titel und besonders Spiele wie Wind Waker hatten. Statt 3D-Animation, die „echte Welt“ schreit, spielt die Reihe schon seit längerem mit einem Stil, der eher versucht wie ein Bilderbuch zu wirken. Persönlich finde ich genau dies sehr, sehr schön, denn das Spiel erzählt eine Geschichte – ein Märchen, wenn man so möchte –, welches durch die gängige 3D-Animation mit highend-Texturen schnell wie jedes andere open World-Fantasy-Spiel wirken würde und nach wenigen Jahren veraltet wirkt.

Stattdessen wagt Nintendo etwas anderes und gibt Breath of the Wild einen Stil, der malerische Landschaften – nun ja – wie gemalt aussehen lässt. Dies erschafft wunderschöne Bildwelten, die man stundenlang betrachten möchte. Einziger Wermutstropfen: Manchmal sind die Animationen nicht ganz auf den Punkt. So greift Link beim Klettern in die Luft.

Auch an die vielen Tasten, die gleichzeitig im Kampf gedrückt werden müssen, wirken im ersten Moment etwas zu kompliziert. Ja, der neue Nintendo Switch Controller hat 18 Tasten, aber müssen sie wirklich alle bei einem Spiel eingesetzt werden? Zudem sind die beiden Joysticks, die auf unterschiedlichen Höhen des Controllers liegen, nicht ganz optimal platziert, aber dafür kann das Spiel ja nichts.

Wenn man sich auf etwas bei Zelda verlassen kann, dann sind es Hühner und Krüge. Und natürlich auch der wirklich sehr gute Soundtrack. In diesem Fall stammt die Musik von Manaka Kataoka, der auch schon den Soundtrack für The Legend of Zelda: Spirit Tracks und Animal Crossing: New Leaf lieferte. Egal in welcher Situation, die Geräusche und Lieder passen perfekt zur Stimmung. Mal schicken die Lieder den Spieler auf die Reise in eine friedlichere Zeit, mal warnen sie ihn vor drohender Gefahr. Dabei werden altbekannte Lieder wie Zeldas Wiegenlied wieder aufgegriffen und subtil erneuert.

Zu recht gehypt?

Es ist vollkommen verständlich, dass Breath of the Wild solch fantastische Rezensionen bekommen hat. Die Grafik und der Sound sind unglaublich beeindruckend. Die komplette Atmosphäre des Spiels ist einfach nur toll. Spieler, die die alten Spiele kennen, werden sich über kleine Details – Die Zitadelle der Zeit, Krogs, Impa – freuen können, während neue Spieler ein wirklich großartiges Spiel vorfinden.

Das Gameplay ist nicht unbedingt revolutionär, zeigt jedoch, dass Nintendo vollkommen in der Gegenwart angekommen ist und nicht nur Spiele für Kinder und casual gamer produziert. Persönlich hätte ich mir noch mehr Handlungsszenen gewünscht, aber da ist ja jeder Spieler anderes.

Nach gut 80 Stunden Spielzeit habe ich die Haupthandlung, 3/4 der Schreine, etwa die Hälfte aller Krogs, alle Erinnerungen und einen guten Teil der Nebenquests erledigt. Aber, nach so vielen Stunden ist eben noch genug in Hyrule übrig, was entdeckt werden kann und was ich entdecken möchte. Und im Zweifelsfall kann man einfach mit seinem Pferd in den Sonnenuntergang reiten und die wundervolle Atmosphäre genießen.

The Legend of Zelda: Breath of the Wild ist für Wii U und Nintendo Switch erhältlich (Jetzt bei Amazon kaufen)

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7 Gedanken zu “Breath of the Wild: 100% Liebe [Videospielrezension]

  1. War sehr skeptisch gegenüber der neuen ausrichtung.
    Zuviel sah nach „wir klauen uns einzelne bestandteile aus erfolgreichen spielen zusammen“ aus.
    Aber nix da, das spiel hat mich gepackt wie schon lange keines mehr. Man verliert sich in links welt und das (für mich) typische openworld-problem der belanglosigkeiten ist nach über 90 stunden noch nicht aufgetaucht.
    Seine seele hat das spiel, obwohl von mir befürchtet auch nicht verkauft.
    Die einzelnen elemente verbinden sich zu einem guss, so muss ein openworld epos aussehen und anfühlen!
    Kann deine begeisterung gut verstehen.
    Liebe grüsse und gut zock
    Fritze

    • Um ehrlich zu sein hatte ich ja immer mit Zelda so meine Probleme, weil es mir zu linear war. Deshalb mag ich die Open World Variante sehr und es passt perfekt zu Links Geschichte und der Welt von Hyrule.
      Im Grunde hatte ich nie Angst, dass es zu zusammengeklaut wirken könnte, da sich sehr viele Open World Spiele eh an Zelda orientiert.
      Gerade durch die sehr stimmig Welt, die über Jahrzehnte aufgebaut wurde, hat das Spiel seine „Seele“ behalten. Alles wirkt irgendwie vertraut.
      Und ja, ich weiß genau was du meinst: Nach 90h+ kann man immer noch neue Dinge entdecken. Habe gerade an einer Hochzeit teilgenommen und festgestellt, dass man auf Bären reiten kann. 😂

      • Ich hatte einfach ein bisschen angst weil es in den trailern und vorabberichten meiner meinung nach sehr nach „die türme nehmen wir von assassins creed, das kochen von monster hunter etc“ ausgesehen hatte.
        Aber wie gesagt die angst wär unbegründet. Nintendo hat da echt ein meisterwerk geschaffen. Haben sie das rad neu erfunden? Nein, ganz sicher nicht. Aber sie haben der serie einen schubser in die richtige richtung gegeben. Und die grafik ist vielleicht nicht auf highend niveau aber dafür wohl zeitlos, sprich das teil wird auch in 10 jahren noch hübsch sein. So, genug der worte, muss mich durch den titan in der gerudowüste knobeln.
        Viel spass weiterhin😄

      • Leider fehlt dann das Nemesis System von Mordors Schatten. XD Ich bin wirklich gespannt, wie Nintendo hier nach mit einem weiteren Spiel weitermachen möchte. O_O
        Ah, das Kamel war wirklich nervend. xD“

      • Also das kamel hab ich mittlerweile geschafft und es fehlt nur noch ein titan.
        Bei all der (gerechtfertigten) lobhudelei muss ich allerdings auch mal sagen, dass die jeweiligen endgegner sehr austauschbar sind und nie so hängen bleiben werden wie die endmotze aus älteren teilen. Eine tatsache die ich sehr bedauerlich finde.

      • Ja, durchaus. Viele von den Endgegnern sind ähnlich. Mich stört aber eher, dass man ab irgendeinem Punkt ein bisschen hilflos herumläuft. Mir fehlen noch 20 Schreine und ich mag nicht einfach googlen wo die sind, aber es könnte auch ruhig etwas abgeleiteter sein…

  2. Hallo!:)
    ich bin auf deinen Blog aufmerksam geworden, da ich momentan auch „Zbotw“ auf der switch spiele und muss sagen dass ich in den meisten Punkten mit dir übereinstimmt. Da mich das Spiel so fesselt wollte ich jetzt nach fast 100 Spielstunden auch mal etwas dazu schreiben, zuerst aber habe ich mal meine Meinung zur Switch abgegeben. Vielleicht möchtest du ja mal vorbeischauen, würde mich freuen!
    bis dann vielleicht!:)

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