2

Arrietty

Heute möchte ich euch einen Film vorstellen, in welchen ich mich erst letztes Wochenende verliebt habe: Arrietty. Er kommt aus dem Hause Ghibli (Chihiros Reise ins Zauberland, Prinzessin Mononoke) – quasi dem japanischen Disney – und stammt aus dem Jahre 2010, ist also noch relativ neu.

Der Film erzählt die Geschichte der 14jährigen Arrietty, die eine Borgerin ist, also ein wenige Zentimeter großer Mensch, der dadurch überlebt, dass er in einem Menschenhaus Dinge „ausleiht“, welche die Menschen nicht mehr brauchen. Mit ihrer Familie lebt sie im Landsitz einer recht wohlhabenden Familie. So lebt Arrietty ein friedliches Leben mit ihren Eltern, bis sie eines Tages von Sho, dem Neffen der Hausbesitzerin, entdeckt wird.

Von dort an beginnt das Chaos, denn während Sho der kleinen Familie lediglich helfen möchte, verstehen sie seine Gesten vollkommen falsch und denken, dass er sie alle in eine Falle locken möchte. Und dann taucht noch ein unerwarteter Feind auf…

Die Handlung ist, wie für einen Ghibli Film typisch, auf den ersten Blick relativ simpel, entpuppt sich jedoch schnell als kritisch, als zu Beginn vermutet. Die verschiedenen Ebenen des Films lassen sich nach und nach erkennen, so dass der Film auch bei mehrmaligem schauen spannend bleibt.

doku168_Arrietty03

Picture out of the movie. I don’t own this picture

Wirklich faszinierend fand ich die Gestaltung des Films. Die Zeichnungen stecken voller Details und Liebe. Das alles per Hand gezeichnet ist, erkennt man schnell und erinnert an die alten Disneyfilme. Dieses Stück Handarbeit inmitten der Computermodellfilme fällt sehr positiv auf. Die Naturbilder und das einsame Haus verweben sich sehr angenehm zu einer harmonischen Umgebung. Besonders die Blumenreiche Wohnung der Borger gefällt mir sehr gut.

Leider sehen einige Fans des Studio Ghiblis diesen Film etwas kritisch, da er nicht wie gewohnt asiatische Mythologie verwendet, sondern als Vorlage Mary Nortons Roman Die Borger verwendet. Ich hingegen finde dies absolut nicht störend. Die Geschichte ist sehr Ghibli-typisch erzählt und vor allem bebildert, was dafür sorgt, dass die bekannte Geschichte mit östlichen Einflüssen neu interpretiert wird. Diese Mischung sorgt dafür, dass der Film wirklich sehr sehenswert ist – sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.