Nach dem ganzen ACTA Wahnsinn, der immer noch anhält, kommt jetzt auch die Bundesregierung auf immer wahnsinnigere Idee, wie man das Internet „verbessern“ könnte. Es wäre auch viel zu einfach, alle Menschen einfach herumsurfen zu lassen. Da dies aber besonders für Kinder zu riskant (!!!) ist, gibt es jetzt Überlegungen bestimmte Inhalte im Netz zu markieren, wie gestern die Netzpolitik berichtete. Also zum Beispiel Blogs mit B kennzeichnen.
Wenn man solche Dinge mitverfolgt, fragt man sich doch glatt, wie wir so was früher überstanden haben. Als ich ein Kind war konnte man frei im Netz surfen und Inhalte konsumieren, Blogs waren interessant und nicht gefährlich und man brauchte vor allem kein hässliches B um zum einen zu erkennen, dass man sich gerade auf einem Blog befindet, und schon gar nicht um vor den Inhalten gewarnt zu werden.
Schön finde ich vor allem diesen Satz: „Das Papier stellt fest, dass man doch einfach Blogs grundsätzlich unter “18″ einstufen könnte, aber um das zu ändern sollen Eltern (und natürlich Blogger) auch die “B”-Variante einstellen können.“ (Netzpolitik)
Also bleibt der Blog an solches – vorerst – ungefährlich?! Das beruhigt mich ungemein. Sehr wundervoll auch diese Idee: „In Zukunft sollten die Blogger dann eigenverantwortlich die Reputation der Kennzeichnung „B“ hochhalten, indem sich die Szene selbst reguliert.“ (Netzpolitik)
Also ist nur ein Teil der Bloggergemeinde nicht okay. Ich finde es Schade, dass die Politik gerade Blogs, als etwas ansieht, welches kontrolliert werden soll. Ist es doch eigentlich gerade so, dass der Blog an solches den Benutzern und der „Internetcommunity“ gewisse Freiheiten einräumt, welche die Attraktivität des Mediums Internet ausmachen.
Alles irgendwie sehr wahnsinnig. Hoffentlich kommt so etwas nicht durch, denn dann werden bald nicht mehr nur DVD-Cover verschandelt, sondern auch Blogs. Und da kann man nichts mit einem Wendecover reißen.
HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA,
also das ist sowas von lächerlich.
Im Grunde heißt das nicht anderes, dass wenn sie das durchbekommen, Blogs erst ab 18 sein werden, weil wir ja „alle“ so gefährlich sind, dann wird jedes B automatisch gesperrt. Da wird sich keiner die Mühe machen zwischen ungefährlichen und gefährlichen Blogs zu unterscheiden. Schürren wir nun den Hass gegen alle Blogger, gegen Menschen, die ohne jounarlistische Ausbildung wagen über ihre Meinung zu schreiben. Ja, so wird das ganze enden X_x Seltsamerweise gibt es genau diese Beispiele in letzter Zeit zuhauf. Blogger werden mit Klagen bedroht, wegen Rufschändigung oder was auch immer, einfach weil sie ihre Meinung schreiben.
In letzter Zeit ist sowieso so etwas wie ein Rachefeldzug gegen das böse Internet im Gange o_ô ich meine, das gerade irgendetwas im Gange ist, sei es nun eine Verschwörrung der gefährdeten Printmedien gegen das Internet oder einfach die Angst, dass sich etwas gegen die passive Demokratie stellen könnte, gegen den christlichen Glauben etc… was auch immer. Mir scheint sehr viele Menschen sind sich der Gefahr des Internets nicht bewusst, es speichert für die Ewigkeit, aber andere sehen es als Gefahr, einfach weil es da ist.
Ich glaube sowieso, dass das ganze Internet zusammenkracht, wenn dieser Negativkurs beibehalten wird.
Rachefeldzug und Verschwörungstheorien sind irgendwo naheliegend, aber noch ist Deutschland noch nicht China und das wird wohl noch ne Weile so bleiben.
Ich glaube, du hast nicht ganz verstanden, worum es geht. Nicht um eine sichtbare Kennzeichnung wie auf DVD-Covern, sondern um (verbindliche) Metadaten, die vom Jugendschutz-Software ausgelesen werden können. Sodass die Eltern ein Programm installieren, dass nur noch Aufrufe von Seiten mit einer bestimmten Alterskennzeichnung erlaubt. Und dann eben entscheiden, ob Blogs dabei sein sollen oder nicht. Dass nur die Rede von Blogs, nicht aber von Foren, Newsseiten mit Kommentarfunktion usw. ist, ist natürlich hochgradig lächerlich, ebenso wie die Grundidee der verbindlichen Kennzeichnung. Das „Problem“, dass den Sonderstatus rechtfertigt ist ja, dass oftmals Kommentarfunktionen u.ä. vorhanden sind, die schnell mal Inhalte posten können, die mit dem eigentlichen Thema des Blogs nichts zu tun haben. Read-Only Blogs unterscheiden sich ja nicht von anderen Websiten und ließen sich „völlig Problemlos“ mit einer Alterskennzeichnung versehen. (Diese ist nochmal ein ganz anderes Problem… als das Thema das letzte mal Aktuell war, wurde sowas mal nach den bestehenden Richtlinien bewertet und am Ende waren diverse Jugend-Aufklärungsseiten erst ab 16 bzw. 18, viele politische und die Gesellschaft betreffende Seiten ebenfalls ab 18)
Ne, ist schon klar, dass es um das auslesen geht. Generell ist trotzdem die Idee echt schwachsinnig. Der Schritt zum großen roten B, wäre dann nur eine Erweiterung.
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