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3 from 1: Zukunft

Tatam, ich präsentiere: eine neue Kategorie für den Donnerstag. Donnerstags werde ich euch ab jetzt jeweils drei Dinge vorstellen, die zu einem gewissen Thema passen. Den Anfang macht die Zukunft. Man könnte vielleicht auch vorsichtig sagen eine Art von Sci-Fi oder dystopische Variante der Zukunft. Immer wieder versuchen Autoren, Filmemacher, Musiker und Künstler die Zukunft zu beschreiben und auszumalen. Seltsamer Weise läuft dies immer wieder auf düstere Variationen hinaus, in der Geld mit Macht gleichgesetzt wird und die Herrscher alles kontrollieren können. Gleich drei Filme zu diesem Thema möchte ich euch heute vorstellen.

zukunft
Picture by: sf-fan.de, covershut.com and voiretmanger

In Time

Der Film von Andrew Niccol (Truman Show) von 2011 mit Amanda Seyfried und Justin Timberlake in den Hauptrollen, erzählt die Geschichte einer Welt in der Menschen in Zeit bezahlt werden. Wer keine Zeit mehr hat stirbt. Der Protagonist – ein einfacher und armer Arbeiter, der sich von Tag zu Tag durchschlägt – kommt innerhalb der Handlung unverhofft zu hunderten von Jahren Zeit, die ihm ein Adeliger schenkt. Daraufhin begibt er sich in die Gesellschaft der Reichen und Schönen, bis seine Herkunft aufgedeckt wird und man ihn des Mordes verdächtigt.

Das Bild der gezeigten Zukunft setzt Geld mit Leben gleich. Wer arbeitet oder reich geboren wurde, kann überleben, alle anderen müssen sterben. Diese drastische Sichtweise trifft natürlich nur punktuell auf unsere Welt zu. Auch ohne Geld kann man überleben und leben. Dennoch zeigt gerade die große Bankenkrise, wie abhängig wir von Geld sind. Ohne es verliert man Strom, Wohnungen, Kommunikationsmöglichkeiten, meist auch Geld, Kleidung, Wärme oder einfach gesagt: es raubt einem die Lebensgrundlage, die man in der westlichen Welt gewöhnt ist. Kaum noch jemand versorgt sich wirklich selbst. Wir lassen uns versorgen und bezahlen diese Dienste mit Geld. Damit werden wir immer abhängiger von ihm. Enthält somit In Time gar eine Warnung, die uns zeigt, wie sich unsere Zukunft entwickeln könnte?

Surrogates

Surrogates von 2009 mit Bruce Willis als Tom Greer bezieht sich lediglich in Teilen auf die Bedeutung von Geld. Hier ist es die Angst, die das Leben kontrolliert. Sowohl die Angst vor dem Alter, als auch vor Verletzungen, dem Tod und nicht dem Schönheitsideal zu genügen spielen in diesem Film zusammen. In der gezeigten Zukunft besitzt beinah jeder Mensch einen Surrogate, eine Art Roboter, der durch die Gedankenkraft eines Menschen gesteuert werden kann und seine Wahrnehmung auf eben jenen Menschen überträgt. Die Menschen selber bleiben in ihren winzigen Wohnungen, während die makellosen Surrogates für sie das Haus verlassen. Erst als die ersten Menschen durch einen Virus, der den jeweiligen Surrogate befallen hat, sterben, werden die Menschen darauf aufmerksam gemacht, dass eine wirkliche Gefahr von den Robotern selbst ausgeht. Tom, der nur knapp mit seinem Leben davonkommt, beginnt plötzlich sein Leben als Mensch zu führen und muss dabei entdecken, dass die wirkliche Welt ihm etwas bieten kann, welches die Surrogates niemals ersetzten können.

Die vielen Ängste, die in diesem Film auftauchen und durch Medien verstärkt werden, ist durchaus ein großes Problem, welches auch in unserer Gegenwart verwurzelt ist. Jeder Mensch soll schön sein und wenn er es nicht ist, so scheint er keine Chancen im Leben zu haben. Daneben verbreiten Medien die Furcht vor so vielen Dingen, die man in der äußeren Welt findet: seltsame Krankheiten, die bedrohlicher geschildert werden als sie eigentlich sind; Terroristen und Anschläge; verseuchte Lebensmittel und und und. Dabei scheinen die Medien häufig nicht aufklären zu wollen, sondern lieber eine große Geschichte aufzubauen, die viele Menschen verängstigt. Sicherlich gibt es viele Menschen, die lieber gemütlich zu Hause liegen würden – außerhalb der Gefahr – während ihr perfektes Ich durch die Welt läuft.

Vanilla Sky

Einer meiner Lieblingsfilme, der aus dem Jahre 2001 stammt und mit Tom Cruise eine recht unscheinbare Zukunftsversion entwirft. Auf die eigentliche Handlung möchte ich gar nicht so stark eingehen, da sie eher recht wirr ist, dennoch lässt sich auch hier eine Zukunftsschilderung finden, in der viele heute bekannte Konzepte verbunden sind. Wie schon in In Time hat auch hier der Faktor Geld eine große Macht. Sie kann nicht nur die Welt bestimmen, nein, sie kann sogar den Tod überwinden. Es geht nicht mehr nur ums Überleben, sondern auch darum wiedergeboren zu werden. Mit Hilfe von Kryonik wirbt eine Firma dafür, dass sie Menschen einfrieren und später wieder aufwecken kann.

Heute sind es rund 250 Menschen weltweit, die sich einfrieren ließen, damit sie, wenn die Wissenschaft soweit ist, wiedererweckt werden können. Ob dies irgendwann möglich sein wird, ist noch unklar. Jedoch steht fest, dass sich nur diejenigen diese Möglichkeit offen halten können, die das Geld dazu haben. Ab 50.000 Euro aufwärts bezahlt man für einen Kryoniktank, aus dem man vermutlich nicht wieder aufstehen wird. Der Schritt sich einfrieren zu lassen überwindet die letzte Angst, die in einem Zukunftsfilm thematisiert werden kann: es ist nicht die Armut, der Tod oder das Alter (und die damit verbundenen körperlichen Veränderungen), sondern die Angst vor dem Leben nach de Tod.