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Verschiebung von Realität…

Ach, kennt ihr dass, wenn man ein Foto von etwas sieht oder eine Review über etwas liest, dann total begeistert ist und dann total besessen danach sucht um dann festzustellen, dass der Gegenstand in Wirklichkeit echt doof ist. Irgendwie sahen sehr viele Kleider der neuen Gina Tricot Kollektion wirklich sehr hübsch aus. In echt waren die Sachen aus Polyester und fühlten sich nicht nur so an, sondern sahen auch äußerst billig aus. Dooooof!
So, aber einmal abseits von solchem Kram hab ich heute auch (endlich!) Die Einsamkeit der Primzahlen von Paolo Giordano durchbekommen. Das Buch erzählt die Geschichte von Alice und Mattia. Beide haben ihre eigenen Probleme, welche die beiden belasten. Nach einen Skiunfall, welchen Alice als Kind erleidet, humpelt sie durchs Leben. Zusammen mit ihren Unsicherheiten und ihrer Magersüchtigkeit ist ihr Leben nicht einfach. Mattia wiederum ist Schuld am Tod seiner Zwillingsschwester. Das diese beiden Figuren als Kinder auf einander treffen scheint eine gewaltige Wende in ihren Leben hervorzurufen, denn ihnen wird klar, dass sie nicht alleine sind. Genauso wie Primzahlzwillingescheinen sie sich in der Unendlichkeit der Zahlen anzuziehen.
Der Roman beschreibt sehr schön und eindringlich die Probleme der beiden und ihre langsam wachsende Beziehung. Das für diese Beziehung ausgerechnet Mathematikmetaphern verwendet werden sollte jedoch auch Mathehasser nicht davon abhalten diese wirklich interessante und gefühlvolle Werk zu lese.

„[…] die Liebe eines Menschen, den wir nicht lieben, setzt sich nur auf der Oberfläche ab, wo sie rasch verdampft.“ – Die Einsamkeit der Primzahlen

Als nächstes wende ich mich einem Werk der deutschen Indieliteratur zu (So was von da – Tino Hanekamp). Danach geh ich dann wieder über zu meiner To-Read-List. Irgendwelche Vorschläge, welche Klassiker unbedingt gelesen werden sollten? Vielleicht fehlen sie mir ja noch…