CFF: Scarface

CFF

Nein, es geht hier nicht um das Remake von 1983 mit Al Pacino, sondern um das Original von 1932. Der Film ist gleich aus mehreren gründen interessant für die Filmgeschichte. Zum einen ist es einer der ersten Gangster-Ton-Filme. Zum anderen – und das bedingt sich aus Punkt eins – ist er einer der brutalsten Filme der Zeit und soll daher mitverantwortlich für die Einführung des Production Codes, der Gewalt, Sex und andere Dinge in Filmen verbietet, sein.

Bereits 1930 stellten Hawks und Howards Hughes, ja, genau der Mann um den es in Aviator geht, Scarface fertig. Auf Grund seiner gewalttätigen Szenen kam es zu Verhandlungen mit der Zensurbehörde. Nach langem hin-und-her erschien der Film in gekürzter Fassung und mit einer zusätzlichen Szene, welche noch einmal verdeutlichen sollte, dass amoralisches Verhalten schlecht sei.
Dabei bietet der Film so viel mehr als „nur“ Schießereien und wirkt aus heutiger Sicht recht harmlos.

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Der Film erzählt die Geschichte des Gangsters Tony Camonte, der im Laufe der Handlung immer weiter in den Kreisen des organisierten Verbrechens aufsteigt. Dabei gewinnt er nicht nur Macht, sondern auch allerhand Feinde. Verfeindete Banden greifen ihn und seine Gefolgsleute immer wieder an und es beginnt eine Art „Krieg“ in Chicago zu toben. Doch nicht nur die dunklen Seiten des Verbrechens werden dem Zuschauer vor Augen geführt. Auch die ausschweifenden Partys, der Ruhm, das Geld und die Frauen, werden inszeniert. Wie der Film immer wieder erahnen lässt, kann es mit Tony kein gutes Ende nehmen. Und so kann der Zuschauer beobachten wie sich die Schlinge um ihn immer enger zieht.

Im Vergleich zum Remake lässt sich der Film wesentlich besser gucken, da er nur knapp halb so lang ist. Die knapp 90 Minuten verfliegen dabei recht schnell. Die Handlung ist recht linear erzählt, es gibt einige kleinere Höhepunkte und einen großen Show-down zum Schluss. Paul Muni mimt Scarface recht überzeugend und schafft es im Verlauf des Films allein durch sein Pfeifen Spannung aufzubauen.

Was mich sehr fasziniert hat, an diesem Film, ist, wie er mit der Geschichte umgeht. Das vermehrte aufkommen von Verbrecherbanden während der Prohibition – dem Verbot von Alkohol in den 1920er Jahren in den USA – wird genauso fließend in den Film integriert, wie die frei nacherzählte Geschichte von Al Capone aka. Scarface. Ein Teil der Angst und des Schreckens, die im Chicago der 20er Jahre geherrscht haben müssen, werden gut transportiert und bringen ein Stück Geschichte näher. Unterlegt wird dies mit dunklem Humor, flotten Sprüchen und vielen Männern in Anzügen mit Maschinengewehren.

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